"Ein weiterer Traum wurde wahr. Ich möchte ein erfolgreicher Formel 1-Fahrer werden und wir alle wissen, dass man nur dann Erfolge erzielen kann, wenn man im richtigen Team sitzt. Und Red Bull Racing kann man mittlerweile getrost als Topteam bezeichnen. Sie treten 2006 mit Ferrari-Motoren an und Adrian Newey arbeitet an ihren Autos", sprudelte es aus Robert Doornbos im Gespräch mit der niederländischen F1Racing-Site. Der junge Holländer ist überglücklich - er hoffe, dass "jeder in Holland genauso begeistert ist, wie ich es bin", erklärte Doornbos.

Die holländische Begeisterungsfähigkeit wurde schon in der letzten Woche unter Beweis gestellt, als die erwähnte Website berichtete, dass Robert Doornbos bei Red Bull Racing einen Rennsitz erhalten könnte, sollte er bei den Barcelona-Tests überzeugen. Mittlerweile hat Doornbos als dritter Mann bei RBR unterschrieben - doch insgeheim hofft er immer noch auf Renneinsätze: "Offiziell bin ich der dritte Fahrer - wenn also etwas falsch läuft, kann ich die anderen Piloten ersetzen. Red Bull hat in der letzten Saison einige Male die Fahrer getauscht, also könnte ich genauso für ein oder zwei Rennen den Einsatzwagen erhalten. In meinem Vertrag steht, dass ich auch ein Freies Training, ein Qualifying oder ein Rennen bestreiten könnte, wenn das Team mich brauchen sollte."

Das Wichtigste sei zunächst jedoch, "bei den Testfahrten und den Freien Trainingseinheiten an den Grand Prix-Wochenenden möglichst viele Kilometer abzuspulen", fügte Doornbos hinzu. Dennoch würde es bei RBR "einzig um die Performance gehen", kam Doornbos auf seine GP-Hoffnungen zurück. "Jeder muss seine Leistung bestätigen - und wenn jemand nicht genügend Leistung erbringt, tauscht das Team die Plätze aus."

Am seinem ersten Testtag zumindest lieferte Doornbos noch keinen Grund, das Team zu einem solchen Wechsel zu bewegen. Während Christian Klien mit dem limitierten V10-Cosworth die Tagesbestzeit markieren konnte, fehlten Doornbos noch etwas mehr als drei Sekunden. Doch der in Italien lebende 24jährige braucht noch Zeit, um sich an das für ihn neue Auto zu gewöhnen: "Manche Kurven, in denen ich in der letzten Saison vom Gas gehen musste, können jetzt mit Leichtigkeit voll genommen werden. Der Wagen fühlt sich wirklich gut an. Er ist leicht und easy zu fahren."

Übrigens: MF1 Racing-Pilot Christijan Albers stellte seinem Landsmann gar kein gutes Zeugnis aus. Er habe im Gegensatz zu seinem Vorgänger Patrick Friesacher bei Minardi so gut wie nichts zur Fahrzeugentwicklung beigetragen, beschwerte sich Albers unlängst. Doch dass die Holländer einander nicht immer liebevoll begegnen, ist eine andere Geschichte...