Jake Dennis kam beim Freien Training der Formel 1 in Abu Dhabi, sowie bei den darauffolgenden Testfahrten zweimal in den Genuss ein aktuelles Auto der Königsklasse zu steuern. Der Simulator-Fahrer von Red Bull ist hauptberuflich in der Formel E unterwegs und konnte sich in der Elektro-Rennserie im Sommer zum Weltmeister krönen.
Auf dem Yas Marina Circuit konnte er erstmals im echten Leben den Vergleich zwischen einem Boliden aus der E-Rennserie und einem aktuellen Formel-1-Auto anstellen. Dass er dabei mit dem RB19 im besten Wagen des Jahres saß, war noch ein kleiner Bonus. Aber einen großen Unterschied machte das für ihn nicht: "Ich komme aus der Formel E. Also selbst wenn ich das schlechteste Auto auf dem Grid fahren würde, wäre es etwas ganz Besonderes."
Dennis von Formel-1-Balance beeindruckt
Dennis beschrieb auch, was die Formel-1-Autos neben dem starken Abtrieb und den extremen G-Kräften so besonders macht. "Das Auto ist sehr sensibel und es reagiert direkt auf deine Inputs. Es tut genau das, was du von ihm willst", beeindruckte ihn die Balance eines F1-Wagens. Die Formel-E-Boliden verfügen über viel weniger aerodynamische Elemente und somit auch über deutlich weniger Abtrieb sind dafür bekannt. Sie sind dafür bekannt, dass sie etwas mehr zu Rutschphasen neigen.
Dennis konnte bei dem Test am Dienstag 124 Runden fahren und sich damit erstmals richtig in einem F1-Auto austoben. Im Gegensatz zum FP1 einige Tage zuvor. "Da springt man einfach ins Auto, versucht zu überleben und sich nicht zu blamieren", erklärte der Andretti-Fahrer seine Fahrt im Wagen von Max Verstappen. Am Testtag hingegen sei das ein bisschen anders: "Da kann man die Limits etwas mehr ausloten und versuchen das Auto zu verstehen."
Viele Piloten, die als 'Young Driver' bei einem Formel-1-Test an den Start gehen, klagen anschließend über die extreme physische Belastung der Boliden. Vor allem, nachdem sie - wie Dennis - mehrere Renndistanzen absolviert haben. Jake Dennis erging es nicht so, wie er selbst überrascht feststellte. "Ich habe erwartet, dass es viel schlimmer wird", gab er zu. "Aber jeder hat mich davor gewarnt, also war ich auf das Schlimmste vorbereitet."
Sinnlos-Test in Abu Dhabi: Für Jake Dennis ein Segen
Aus Sicht der Formel 1 war der Test eher uninteressant. Denn die Reifenwärmer bleiben nun doch im kommenden Jahr erlaubt. Pirelli entwickelte mit seinem Testprogramm für 2024 aber Reifen, die ohne Heizdecken auskommen sollten. Dadurch behält die Königsklasse auch im kommenden Jahr ihre derzeitigen Pneus und der Reifentest war größtenteils obsolet.
Doch für den Red-Bull-Simulatorfahrer machte genau dieser Punkt den Test umso bedeutender. Denn eine bessere Gelegenheit, um das Fahrverhalten aus dem Simulator mit der Realität abzugleichen, bietet sich kaum. Das war letztendlich auch das Hauptziel des Test-Einsatzes. "Wir haben viele Korrelationen mitnehmen können, die wir im Simulator einbringen können, um ihn zu verbessern", bestätigte Dennis den Erfolg dieses Plans.
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