Nicht zum ersten Mal in dieser Saison rettet Oscar Piastri im Qualifying die McLaren-Ehre. Nachdem sich Lando Norris mit einem groben Fehltritt in Q3 aus dem Kampf um die erste Startreihe verabschiedete, lag es an Piastri, die in Abu Dhabi wieder erstarkte McLaren-Pace auch in ein akzeptables Ergebnis zu verwandeln. Beinahe kam es dann aber zu einem bösen Katar-Flashback mit einer Stewards-Untersuchung.
Piastri, das ganze Wochenende von eigenen Fehlern getrieben und teilweise deutlich hinter Norris, sorgte in Q3 zuerst einmal für umgekehrte Verhältnisse. "Die Pace war in allen Kurven ohne Fehler gut, aber wenn ich Fehler gemacht habe, dann waren das keine kleinen, die haben Runden beendet", erklärt Piastri. "Vor dem Qualifying hatte ich keine einzige Runde ohne schweren Fehler beendet."
Auch zu Qualifying-Beginn blieb er nicht sauber. Mit einem zwölften Rang in Q1 war er dem Ausfall deutlich näher als gewünscht. Im letzten Q3-Run patzte aber Norris mit einem Quersteher im letzten Sektor - und Piastri hielt das McLaren-Schiff mit einem dritten Platz auf Kurs. 0,337 Sekunden hinter Pole-Mann Max Verstappen und 0,198 Sekunden hinter Charles Leclerc holte er sich den dritten Platz.
Stewards sprechen Piastri für Gasly-Block frei
Der Jubel musste dennoch gedämpft ausfallen. Die Stewards luden ihn direkt nach dem Qualifying hervor. Denn Piastri hatte auf der Auslaufrunde nach Kurve drei mangels Infos am Funk den noch auf einer schnellen Runde befindlichen Pierre Gasly überrascht - und behindert? Erinnerungen an Katar wurden wach, als Piastri von den Stewards Track-Limit-bedingt direkt nach Interview und Foto aus den Top-3 geworfen wurde.
Diesmal gab es aber eine Untersuchung. Und die ging zu Piastris Gunsten aus. Auch, weil Gasly die Sache entspannt sah und kein Theater machte: "Ich war mir nicht sicher, ob er nach rechts oder links zieht. Aber hoffentlich wird er nicht dafür bestraft." Die Daten waren entscheidend. Gasly musste nicht vom Gas, und fuhr auch an der Stelle seinen persönlich besten Minisektor.
Völlig sauber war Piastris letzte Runde allerdings auch nicht, das gab er selbst nach dem Qualifying offen zu. Auf ein paar kleine Rutscher folgte ein verpasster Scheitelpunkt in der letzten Kurve. "Q1 war ziemlich chaotisch, in Q2 habe ich es zusammenbekommen, Q3 war recht gut, fdamit bin ich happy", lautet Piastris Fazit. "Knapp, aber nicht knapp genug."
Piastri bringt McLaren damit im Kampf gegen Aston Martin um den vierten Platz in der Konstrukteurs-WM in eine gute Ausgangsposition. Fernando Alonso steht nur auf Startplatz sieben. Nach den verworrenen Trainings weiß die Rennpace niemand.
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