Der Name B·A·R dürfte im nächsten Jahr schon Motorsportgeschichte sein. Der Rennstall, der nun zu 100 Prozent dem japanischen Automobilkonzern Honda gehört, könnte 2006 als "Honda Racing F1 Team" antreten - einen unfreiwilligen Hinweis auf diese Namensänderung lieferte ausgerechnet B·A·R-Teamchef Nick Fry. Er hielt heute Freitag einen Vortrag bei dem in der Nähe von Frankfurt abgehaltenen "Global Motorsports Congress". Bei seiner Präsentation prangte das neue Logo deutlich sichtbar auf dem Bildschirm. "War das wirklich zu sehen?", wunderte sich Fry im Anschluss an seinen Vortrag gegenüber Autosport. Zu dem neuen Teamnamen sagte er nur: "Maybe, maybe"...

Dass man sich von dem alten Teamnamen verabschieden wird, ist ohnehin logisch - und so erklärte auch der Leitende Geschäftsführer von Honda, Hiroshi Oshima: "Wir wollen als Honda um die Weltmeisterschaft kämpfen." Der Teamname werde "Honda something or other" lauten, doch man müsse dies noch mit den Sponsoren besprechen, sagte Oshima.

Nick Fry warnte im Rahmen seines Vortrages davor, die Technologie der Formel 1 einzuschränken. Die Formel 1 müsse die Königsklasse bleiben, auch in Sachen Technologie. Sollte man vom Regelwerk her die Konzerne allzu sehr in ihrer Kreativität einschränken, könnten sich diese zurückziehen, warnte Fry. Die Formel 1 wechselt bekanntlich zu leistungsschwächeren und auch vom Reglement her eingeschränkten V8-Motoren, Fry sagte dazu: "Wir sind besorgt, dass die führenden Fahrzeuge der GP2-Serie gleich schnell oder gar schneller sein könnten als die langsamsten Formel 1-Autos. Wir müssen sicherstellen, dass die Formel 1 eine Rennserie für wirkliche Helden ist - die F1-Boliden sollten nicht einfach zu fahren sein."

Fry sprach sich zudem dafür aus, dass die Formel 1 auch neue Technologien einsetzen sollte - er könne sich beispielsweise auch den Einsatz von umweltfreundlichen Hybrid-Fahrzeugen vorstellen, erklärte der B·A·R-Teamchef. "In der Formel 1 sollte sich die wirkliche Welt widerspiegeln. Die Formel 1 muss mit der Zeit gehen", erklärte Fry. FIA-Präsident Max Mosley hat schon im Juli erklärt, er habe mit den Herstellern über Fahrzeuge gesprochen, die mit einem auf Energie-Rückgewinnung ausgelegten Hybrid-System ausgerüstet sind.