Wieder einmal hängen dunkle Wolken über dem Ardennen-Grand Prix, und wieder einmal sind sie politischer respektive finanzieller Natur. Beim diesjährigen Grand Prix gab es abermals rückläufige Besucherzahlen - doch die FOA will ihr Geld dennoch regelmäßig sehen. Mit der FOA kontrolliert Formel 1-Zampagno Bernie Ecclestone die kommerziellen Rechte für die Formel 1-Rennen. Der Veranstalter des GP in Spa musste 15 Millionen Euro von der Regierung borgen, um die Rechte für 2005 zu bezahlen. Er musste unlängst Konkurs anmelden.

Bernie Eccelstone ist bekannt für seine harten Verträge - sie funktionieren nach einem simplen Prinzip: Alle Rechte der FOA, so gut wie keine Rechte dem Veranstalter. Die FOA kann zu beliebigen Zeitpunkten aus dem Vertrag aussteigen, der Veranstalter muss selbst dann noch zahlen, wenn das Rennen gar nicht stattfindet.

Im südlichen Wallonien, das zu den weniger gut betuchten Regionen Belgiens zählt, mehrt sich das Unverständnis. Ein Sprecher der in Wallonien dominanten Sozialdemokraten erklärte, man solle das Geld lieber in das Wohl der örtlichen Bevölkerung investieren. Die lokalen Politiker wollen den im Jahr 2003 von der Regierung abgeschlossenen Vertrag mit der FOA neu verhandeln. Wenn diese Verhandlungen zu keinem befriedigendem Ergebnis kommen sollten, würde das Rennen nicht stattfinden, drohen die Politiker.

Unterdessen versucht die Wallonische Regierung weiterhin, private Investoren zu finden. Eine Anfrage an Luxemburg, sich an der Veranstaltung zu beteiligen, wurde abgelehnt. Philippe Malburny, Sprecher des Wallonischen Wirtschaftsministeriums, erklärte gegenüber Reuters: "Wir suchen nach einer Lösung für den Grand Prix - aber nicht um jeden Preis! Es gibt zwei Möglichkeiten - entweder wir organisieren das Rennen oder nicht."