Nachdem sich Max Verstappen bereits am Samstag zum dreimaligen Weltmeister krönen konnte, vollendete der Niederländer das Wochenende in Katar standesgemäß mit einem Sieg im Rennen. Nach 57 hochintensiven Runden auf dem Lusail International Circuit landete Verstappen fast fünf Sekunden vor seinem ersten Verfolger Oscar Piastri. Es ist der 14. Sieg für den Weltmeister in dieser Saison. Damit fehlt ihm noch einer bis zu seiner eigenen Bestmarke aus der Saison 2022.
"Es war ein großartiges Rennen. Im ersten Teil des Rennens konnte ich die Grundlage zum Sieg legen. Danach waren wir in Sachen Strategie anders aufgestellt als die McLaren-Fahrer, daher konnten Piastri und Norris näher heranrücken, als es mir lieb war", fasste Verstappen das Rennen zusammen. Den Erfolg hat Verstappen auch einer mal wieder optimalen Red-Bull-Strategie zu verdanken.
Nach Pirelli-Vorgabe: Verstappen bringt Reifen zum Äußersten
Nachdem Pirelli wegen Sicherheitsbedenken allen Fahrern für das Rennen mindestens drei Boxenstopps vorgeschrieben hatte, hielt sich die Strategie-Vielfalt in Grenzen. Trotzdem fand Red Bull, und speziell Max Verstappen einen Weg, die bisher ungewohnten Vorgaben für sich zu nutzen.
Denn der Weltmeister zog seine beiden ersten Stints so lange wie möglich hinaus. Auf den Medium-Reifen von der Pole Position gestartet, dauerte es bis Runde 17, ehe Verstappen für seinen ersten Reifenwechsel an die Box kam - gerade noch so im von der FIA erlaubten Rahmen von 18 Runden auf einem Reifensatz.
Das Spiel wiederholte sich im zweiten Stint. Wieder fuhr Verstappen exakt 17 Runden auf den Medium-Reifen, bevor es nach seinem zweiten Boxenstopp auf dem harten Satz weiterging. Sein erster Verfolger Oscar Piastri war zu diesem Zeitpunkt schon auf 9 Runden älteren Reifen unterwegs. Verstappen trieb seine Pirelli-Pneus in der ersten Phase des Rennens bis an die Grenze des Erlaubten. Das kostete ihn zwar zwischendurch Zeit auf seine Verfolger, hatte aber einen entscheidenden Vorteil.
"Der lange letzte Stint sollt uns gegen ein Safety Car absichern", erklärte Red-Bull-Teamchef Christian Horner die Strategie. Sechs Runden vor Schluss folgte der dritte und letzte Reifenwechsel für Verstappen. Auf dem mit Abstand schnellsten Reifensatz war die Konkurrenz in den Schlussrunden chancenlos - in der vorletzten Runde sicherte er sich die schnellste Rennrunde.
Red Bull: McLaren nie gefährlich, aber...
Verstappens Premierensieg auf katarischem Boden war zu keiner Zeit wirklich gefährdet. Bereits am Start räumten sich die beiden Mercedes-Piloten gegenseitig aus dem Weg. Dadurch verblieb lediglich McLaren als einziger realistischer Verfolger. Schließlich hatte Oscar Piastri nur etwas mehr als 24 Stunden zuvor das Sprintrennen souverän für sich entschieden, und Verstappen dabei auf Abstand gehalten.
Doch im Rennen stellte sich wieder das altbekannte Bild dar, wenn auch nicht so extrem wie bereits in dieser Saison gesehen. Zwar konnte Verstappen seine Verfolger in den Papaya-Autos konstant zwischen vier und acht Sekunden hinter sich halten, doch der Abstand zwischen Verstappen und dem zweiten Platz war in dieser Saison schon häufig deutlich größer.
"Es ist beachtenswert. Beängstigend ist, dass es jetzt auf jeder Strecke passiert", kommentierte Dr. Helmut Marko die jüngsten Leistungen des britischen Traditionsteams. "Davor war es nur auf einzelnen Strecken. Es kristallisiert sich jetzt heraus, dass sie unsere konstantesten Verfolger sind, die immer noch zulegen. Das kann nächstes Jahr ein harter Kampf werden."
Und auch Christian Horner zollte McLaren seinen Respekt: "Sie haben einen guten Job gemacht, aber im Rennen hatten wir sie immer im Griff. Sie haben zwei Fahrer, die alles geben und viele Punkte holen. Oscar als Rookie hat eine unglaubliche Saison. Glückwunsch an McLaren, sie sind im Moment unser erster Verfolger."
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