Nach dem Qualifying in Monza ließ sich insbesondere ein Mann feiern: Carlos Sainz, der soeben seine vierte Pole der Karriere und seine erste beim Ferrari-Heimspiel in Monza eingefahren hatte. Und doch war in den Top-3 noch ein anderer Pilot in Rot-Gelb-Schwarz zugegen. Charles Leclerc qualifizierte sich als Dritter.

Das Ferrari-Wunderkind wurde vom eigenen Teamkollegen und Max Verstappen geschlagen. Unzufrieden? Fehlanzeige! Leclerc freut sich über Platz drei, nachdem er sich bei der Setup-Wahl fast verzettelte.

Leclerc zufrieden: Letzte Runde war richtig gut

Im Normalfall ist Charles Leclerc wie die meisten Formel-1-Piloten für eine Sache bekannt. Verlieren mag der Monegasse überhaupt nicht. Doch beim Ferrari-Heimspiel in Monza machte Leclerc trotz Niederlage gegen Carlos Sainz ein glückliches Gesicht.

"Q3 war am Limit. Ich war wirklich zufrieden mit den beiden Runden, die ich gefahren bin. Aber es war sehr eng mit Max und Carlos. Um ehrlich zu sein habe ich das nicht mal erwartet, es war bis jetzt so ein schwieriges Wochenende für mich", verriet der Ferrari-Pilot.

Schon das gesamte Wochenende hinkte Leclerc etwas hinter Sainz hinterher, der sowohl FP2 und FP3, als auch das Qualifying für sich entscheiden konnte. Am Freitag-Nachmittag fehlten sogar knapp vier Zehntelsekunden.

"Gestern bin ich mit dem Setup in die total falsche Richtung gegangen", berichtet Leclerc. "Ich hatte Schwierigkeiten, eine gute Runde hinzulegen. Heute musste ich mich wieder an das Auto anpassen, wir sind da in die Setup-Richtung von Carlos gegangen."

Grund für das falsche Setup: Das Bauchgefühl des Monegassen. "Ich hatte so ein Gefühl, dass das die richtige Richtung war, aber nach FP2 habe ich realisiert, dass sie das nicht war. So simpel war es, dann musste ich mich in FP3 wieder anpassen."

Wo verlor Leclerc die Zeit auf Sainz?

Prompt wurde das teaminterne Ferrari-Duell wieder enger. Nach einem holprigen dritten Training trennten die beiden Ferrari-Piloten nur 67 Tausendstelsekunden. Trotzdem sollte es nicht reichen, um Sainz zu schlagen. Wo verlor der Monegasse die Zeit?

"Ab der ersten Runde hat es immer gepasst, in den Highspeed Ecken war er gut, da hat sich Charles schwergetan", analysiert Ferrari-Teamchef Frederic Vasseur die Sainz-Runden. Die Analyse der drei schnellsten Runden der Top-3 zeigt: Leclerc verliert insbesondere auf den Geraden gegenüber Sainz Zeit.

Das spricht zum einen entweder dafür, dass Sainz' Bolide trotz Setup-Annäherung noch immer auf etwas weniger Abtrieb getrimmt war, oder, dass die Traktion des Spaniers aus den Kurven heraus besser war.

"Im Qualifying habe ich alles hinbekommen, die letzte Runde war richtig gut. Ich meine, Carlos hat einen unglaublichen Job gemacht. Seit FP1 war er schnell. In Q3 war seine Runde ebenfalls richtig gut. Ich bin glücklich, so nah dran zu sein", bekräftigt Leclerc.

"Ja, es ist nur Platz 3 und ich bin nie komplett zufrieden mit dem dritten Platz, aber wenn wir berücksichtigen, wo wir das Wochenende gestartet haben, ist es kein schlechter Platz", weiß Leclerc. Seit 2019 gewann niemand mehr das Rennen in Monza vom ersten Startplatz. Der Letzte, der das schaffte? Charles Leclerc!

Der Monegasse hat mit dem dritten Platz eine ebenfalls gute Ausgangsposition inne. Hinter Verstappen und Sainz hat er doppelten Windschatten, und für den Start des Grands Prix eine Position, von der aus der eine oder andere Platzgewinn möglich ist. Das ganze Rennen der Formel 1 heute in Monza gibt es hier im Liveticker.