Studium statt Motorsport. Wer sich jemals gefragt hat, was Ex-Formel-1-Pilot Nicholas Latifi heutzutage macht, hat jetzt die Antwort gefunden. Der ehemalige Williams-Pilot verkündete am Dienstagabend seinen Abschied vom Motorsport. Statt Rennaction strebt Latifi künftig einen Uni-Abschluss an.

"Ich habe mich sehr bald in diesem Jahr dazu entschieden, dass ich 2023 nicht rennfahren werde", schrieb der Ex-Pilot in den sozialen Medien. "Wissend, dass ich nicht hinter dem Steuer sitzen würde, habe ich natürlich begonnen zu überlegen, was ich als nächstes tun soll. Ob Motorsport oder etwas komplett anderes. Für die unmittelbare Zukunft habe ich mich dazu entschieden, einen anderen Weg einzuschlagen."

Der andere Weg: Ein Studium im Bereich Wirtschaft. "Ich freue mich sagen zu können, dass meine Bewerbung für das Masterprogramm BWL an der London Business School angenommen wurde und ich mein Studium im August beginnen werde", verkündete Latifi auf Instagram und Twitter.

Latifi: Muss kein endgültiger Abschied sein

Drei Jahre lang war der Kanadier bei Williams in der Formel 1 stationiert gewesen, wo er von seinen Teamkollegen George Russell und Alex Albon regelmäßig in den Schatten gestellt wurde. Ende der Saison 2022 wurde sein Vertrag beim Traditionsrennstall nicht verlängert und sein Sitz ging an F1-Rookie Logan Sargeant. Seither war es still um den Kanadier geworden, der die größten Schlagzeilen machte, als sein Crash in Abu Dhabi 2021 den WM-Kampf zwischen Lewis Hamilton und Max Verstappen erheblich beeinflusste.

Unmittelbar nach seinem Aus in der Formel 1 gab es das Gerücht, Latifi würde nach Amerika in die IndyCar-Serie wechseln. Daraus wurde bekanntlich nichts, und auch in Zukunft wird der Kanadier nicht hinter dem Steuer zu sehen sein. "Diese Entscheidung mag für viele vielleicht überraschend sein", schreibt der Ex-Pilot. "In eine andere Rennkategorie zu wechseln, wäre die naheliegendste Option gewesen, doch ich wusste immer, dass es ein Leben nach dem Rennfahren geben würde. Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, um mich darauf vorzubereiten."

Für die Ewigkeit möchte sich Latifi jedoch nicht auf seine akademische Karriere festlegen. "Das ist nicht zwangsläufig ein endgültiger Abschied vom Rennfahren", so der Kanadier. "Seit ich 13 Jahre alt war, ist Motorsport ein Teil meines Lebens und er liegt mir noch immer sehr am Herzen. Ich habe diese Saison noch kein einziges Formel-1-Rennen verpasst. Dennoch denke ich, dass dieses Jahr der richtige Zeitpunkt ist, um andere Richtungen für mein Leben zu entdecken."