Die Lücke zu Red Bull, und besonders zu Max Verstappen, schrumpfte in den zwei Trainings am Freitag in Silverstone bedächtig. In FP1 war Verstappen dem Rest der Formel 1 einschließlich Teamkollege Sergio Perez noch um 0,448 Sekunden enteilt. In FP2 blieben davon nur mehr 22 Tausendstel übrig. Jetzt auch noch auf Ferrari - Carlos Sainz war dran, Perez nur mehr auf vier.

Sorgen sehen aber anders aus. "Da ist sicher noch was drin, das war keine optimale Runde", meint ein entspannter Motorsport-Chef Dr. Helmut Marko nach dem 2. Training zu Motorsport-Magazin.com. Die Vorbereitung der neuen Reifen gilt es noch auszusortieren, nachdem Pirelli eine neue Konstruktion nach Silverstone brachte.

Verstappen & Red Bull: Noch Arbeit mit neuen Reifen

Die neue Konstruktion soll Ermüdungserscheinungen der Reifen vorbeugen. Aufseiten von Red Bull meint man nach den ersten zwei Silverstone-Trainings allerdings sie als etwas anfälliger ausgemacht zu haben. "Ich weiß nicht, vielleicht hat Max den Soft zu sehr rangenommen", vermutet Marko. "Die waren auf 120 Grad oder so. Der ist dann relativ schnell eingebrochen."

Nichtsdestotrotz lieferte Verstappen im 2. Training eine solide Qualifying-Simulation. Auf einem starken Start durch die ersten Kurven folgte ein kleiner Vorsprung, den die Konkurrenz nicht mehr einholen konnte. In der engen Kombination Brooklands-Luffield versuchte der Niederländer es mit einer anderen Linie und gewann dadurch in der Kurve, während die Konkurrenz hier Speed für den Kurvenausgang opferte. Perez streute an gleicher Stelle einen Fehler ein und nahm sich damit aus dem Rennen um den zweiten Platz.

Unter dem Strich hielt Verstappen den Vorsprung bis zum Zielstrich. "Die Performance war in beiden Sessions stark", meint er selbst. "Von unserer Seite wollen wir das Auto ein bisschen noch verbessern, aber es war wieder ein starker Tag." Mit Anpassungen beim Reifenmanagement sollte die übliche Red-Bull-Leistung in der Saison 2023 in Silverstone wieder machbar sein.

Perez muss in Silverstone noch zulegen

Mehr nachlegen als Verstappen muss in Silverstone einmal mehr Sergio Perez. Mit nur einem vierten Platz in FP2 zog er gegenüber einem Ferrari und einem Williams den Kürzeren. Gegenüber FP2 war das allerdings ein Schritt nach vorne, denn die wichtige Lücke - jene zu Verstappen - hatte er halbiert: "Hoffentlich können wir bis morgen noch einen Schritt machen, um die Pole zu kämpfen wäre ideal."

Bei Perez ging es am Freitag besonders um die Reifen. Noch ist er sich nicht sicher, wie die Vorbereitungs-Runde im Qualifying mit den neuen Pirellis anzulegen ist. Eine wichtige Frage hier in Silverstone, denn die Runde ist lang, die Reifen werden stark belastet. Wer sie im letzten Sektor überhitzt, bekommt in der letzten Schikane ernste Probleme.

"Ich denke, es wird eine lange Nacht heute, um herauszufinden, wie wir diese Reifen am besten einsetzen", glaubt Perez. Letzter Unsicherheitsfaktor bleibt das Wetter, aber besonders auf Verstappen-Seite gibt es hier auch keine Sorgen. Der Kurs stimmt. Den ganzen Qualifying-Tag der Formel 1 heute in Silverstone gibt es hier im Liveticker.

Formel 1 Silverstone 2023: Der Zeitplan

Alle Infos zu den TV-Zeitplänen der Formel 1 von Sky, ORF und Co. gibt es hier in der Übersicht.