Für Max Verstappen war das Qualifying beim Formel-1-GP in Monaco alles andere als ein Selbstläufer. Der WM-Führende setzte sich in einer haarscharfen Entscheidung gegen Fernando Alonso und Charles Leclerc durch, um den ersten Startplatz für sich behaupten zu können. Doch das Qualifying hätte für ihn schon viel früher vorbei sein können.

Schon im ersten Qualifying-Segment touchierte Verstappen am Ausgang der letzten Kurve die Leitplanke, woraufhin mehrere Carbon-Teile von seinem Red Bull abfielen. Doch das Glück war dem Weltmeister hold: Die Leistung seines Boliden wurde von dem Schaden nicht beeinflusst.

Verstappen vs. Alonso: Last-Minute-Drama in Q3

Im dritten Qualifying-Abschnitt sah es stark danach aus, als ob Fernando Alonso seine über zehn Jahre anhaltende Pole-Flaute beenden könnte. Der Asturier hielt P1 und war sowohl in Sektor 1 als auch in Sektor 2 schneller als der spätere Polesetter. Im dritten Abschnitt holte Verstappen aber mehr als drei Zehntel raus und übertrumpfte den Aston-Martin-Fahrer.

Verstappen erklärte diese Rundeneinteilung gegenüber Motorsport-Magazin.com folgendermaßen: "Meine Outlap war nicht ideal. Da ein paar Autos vor mir waren, musste ich ein bisschen langsamer fahren, als ich gerne gewollt hätte. Es war also definitiv nicht der ideale Start in die Runde. Deshalb befand ich mich nach Sektor 1 vielleicht ein bisschen im Rückstand, von da an funktionierte aber alles besser". Im zweiten Sektor lag Verstappen virtuell sogar hinter Leclerc, doch die letzten Kurven machten den Unterschied.

Dabei ging Verstappen nochmal aufs Ganze. "Ich wusste, dass ich vor dem letzten Sektor Rückstand hatte, und ich musste alles riskieren, um die Rundenzeit zurückzuholen", so Verstappen. Dabei ging er sogar über das Limit hinaus und wiederholte seinen 'Trick' aus Q1. "Ich musste mit dem Reifen ein paar Mauern berühren (um Pole zu holen)", gab der Red-Bull-Pilot verschmitzt zu.

Monaco-Qualifying: Sektor 3 macht den Unterschied

Und damit lügt er nicht. In der Schwimmbad-Schikane streifte der Red-Bull-Pilot leicht innen das Werbetransparent an der Barriere. Nach der letzten Kurve schlug er nochmal an der Boxenmauer an. "Wir waren in Sektor 3 immer schnell, aber ich pushte definitiv auf diesem Run noch ein Stück härter", erklärte Verstappen seinen wilden Ritt durch die letzten Kurven.

Max Verstappen jubelt nach dramatischer Premieren-Pole in Monaco, Foto: LAT Images
Max Verstappen jubelt nach dramatischer Premieren-Pole in Monaco, Foto: LAT Images

Sein bestes Qualifying sei die erste Monaco-Pole aber trotz dieser Dramatik nicht gewesen, behauptete Verstappen. "Aber es war gut genug", sagte er. "Es ist hier immer unglaublich hektisch und endlich gab es ein sauberes Q3. Jeder pushte bis ans Limit", ergänzte Verstappen weiter. Damit spielt er auf die vergangenen beiden Formel-1-Saisonen auf dem Circuit de Monaco an, als jeweils ein Unfall die Zeitenjagd am Samstagnachmittag vorzeitig beendete.

Red Bull riskierte deshalb bei der Strategie für Q3 einiges, indem man Verstappen als letzten Fahrer überhaupt auf eine schnelle Runde schickte. Wäre es zu einem Unfall gekommen, bevor der 25-Jährige über die Linie fuhr, wäre er nicht über Platz 5 hinausgekommen - eine unter normalen Umständen unüberwindbare Hypothek in Monaco.

Monaco-Sieg so gut wie fix? Red Bull mit guter Rennpace

Für den Rennsonntag ist Verstappen jetzt aber gut aufgestellt. Der erste Startplatz in Monte Carlo ist ein besonders großer Bonus, auch wenn seit 2019 kein Fahrer mehr von Pole Position aus gewinnen konnte und in der Hybrid-Ära der Königsklasse erst drei von achtmal der Polesetter auch den Sieg für sich verbuchen konnte. Aber der RB19 ist traditionell im Rennen stärker als auf eine Runde und auch an diesem Wochenende konnte der Bulle eine starke Longrun-Pace unter Beweis stellen.

Im Kampf um die Formel-1-Weltmeisterschaft könnte Monaco für Verstappen besonders lukrativ werden. Verstappens Teamkollege und erster Verfolger Sergio Perez kollidierte bereits im ersten Qualifying-Segment mit der Mauer und muss so am Rennsonntag von ganz hinten starten. Der 38-fache GP-Sieger hat bei einem normalen Rennverlauf also quasi einen Freibrief, um sein Punktepolster signifikant auszubauen. Das ganze Rennen der Formel 1 heute in Monaco gibt es hier im Liveticker.

Formel 1 Monaco 2023: Der Zeitplan

Freitag:
13:30 Uhr - 14:30 Uhr: 1. Freies Training (LIVE: Sky, F1 TV Pro, Servus TV)
17:00 Uhr - 18:00 Uhr: 2. Freies Training (LIVE: Sky, F1 TV Pro, Servus TV)

Samstag:
12:30 Uhr - 13:30 Uhr: 3. Freies Training (LIVE: Sky, F1 TV Pro, Servus TV)
16:00 Uhr - 17.00 Uhr: Qualifying (LIVE: Sky, F1 TV Pro, Servus TV, SRF2)

Sonntag:
15:00 Uhr: Rennen (LIVE: Sky, F1 TV Pro, ServusTV, SRF2)
22:00 Uhr - 23:00 Uhr: Highlights (Sport1)

Alle Infos zu den TV-Übertragungen zur Formel 1 von Sky, ORF und Co. gibt es hier im kompletten TV-Zeitplan