"Die Highspeed-Kurven in Miami sollten mehr verraten", sagte Norris noch in Baku über die Upgrades am MCL60. Während das Rennwochenende beim Großen Preis von Miami für Lando Norris und Oscar Piastri ziemlich vielversprechend startete, floppte der McLaren schon im Qualifying. Im Rennen war das britische Team dann endgültig auf Abwegen: Piastri kämpfte mit technischen Problemen. Norris fehlte die Pace.
McLaren, Piastri: Technische Defekte ruinierten Rennverlauf
Piastris Rennen war nach einem herausragenden Start - so schien es zumindest - gar nicht zum Scheitern verurteilt. Der Australier ging von Position 19 aus ins Rennen und schnappte sich zu Beginn schon fünf seiner Rivalen. Damit hatte er nicht nur einen deutlich besseren Start als sein Teamkollege Norris, er machte im gesamten Feld die meisten Plätze gut. "Ich hatte eine wirklich gute erste Runde, was mein Highlight des gesamten Wochenendes war", sagt Piastri nach dem Rennen.
Kurze Zeit später verschwand beim Australier aber jegliche Euphorie. Technische Fehler plagten Piastri schon nach wenigen Runden. "Drei oder vier Runden nach dem Boxenstopp hatte ich einen Brake-by-Wire-Defekt und zusätzlich noch einige andere Probleme", so der Australier. " Unter anderem mit der Energierückgewinnung." Die Pace des McLaren war ohnehin nicht gut, mit den Problemen ging es für Piastri also steil bergab.
"Es kam so plötzlich. Ich bin in einer Runde auf die Bremse gestiegen und die Bremspedale gingen einfach zu Boden", erklärt er. Am Lenkrad konnte Piastri keine Einstellungen vornehmen, um die Lage zu entschärfen. Gegenüber Motorsport-Magazin.com scherzte er: "Es war sicherlich eine gute Übung für die Schalter [am Lenkrad]. Ich denke, ich habe das ganz gut hinbekommen, aber es wäre mir lieber, wenn ich es gar nicht erst machen müsste."
McLaren geht mit kurioser Reifenstrategie ins Rennen
Fragwürdig war vor allem die Reifenwahl im McLaren-Rennstall. Während alle anderen Teams der Ein-Stopp-Strategie Medium-Hard oder Hard-Medium nachgingen, startete das McLaren-Duo auf den Softs. Das erklärt auch den guten Start der beiden Piloten. Denn auch Norris konnte beim Start drei Positionen gutmachen, verlor diese aber schon in Kurve eins, da ihm Nyck de Vries ins Heck fuhr.
"Es war ein kalkuliertes Risiko", sagt Piastri über die Strategie. Zum ersten Boxenstopp kam der Australier schon nach fünf und Norris bereits nach vier Runden. Die restlichen Runden absolvierten die Teamkollegen auf einem Set Hards. "Wir haben etwas anderes ausprobiert", so der Australier. Der Grund? Sie wussten, dass sie nicht in der Lage gewesen wären, in die Punkte zu fahren.
Norris schiebt das schlechte Ergebnis auf den MCL60 und nicht auf die Strategie oder den Vorfall in der ersten Kurve. "Ich habe versucht, ein bisschen früher zu bremsen. Das [der Kontakt mit de Vries] hat meinen Tag nicht verändert. Ich weiß nicht, wie groß der Schaden war, es war auf jeden Fall ein bisschen. Aber die Pace hat nicht deswegen gefehlt. Wir waren heute einfach sehr langsam", gibt der Brite zu.
Teams haben Schritt nach vorne gemacht, nur McLaren nicht
In Baku konnte Norris noch das Maximum aus dem MCL60 herausholen und fuhr in die Punkte, in Miami war das unmöglich. Doch gerade nach dem Rennen in Baku, sagte der Brite, dass die Upgrades für den Straßenkurs in Miami bestimmt waren. "Alles funktioniert so, wie es soll. All die anderen Probleme, die wir an Tagen wie heute haben, machen uns noch mehr zu schaffen. Es [die Upgrades] hilft ein paar Zehntel hier und da, aber es wird das Auto nicht verändern", sagt Norris.
Welche Probleme der McLaren in Miami hat, weiß der Brite ganz genau. "Es gibt verschiedene Gründe. Die Strecke liegt uns nicht. Die Längen der Kurven liegen uns nicht. Die Temperaturen liegen uns nicht. Der Asphalt passt nicht zu uns", beschwert sich Norris nach dem Rennen.
Gleichzeitig haben andere Teams einen Fortschritt gemacht. Alpine & Co. hätten den McLaren in Miami in einem deutlich schlechteren Licht dastehen lassen. "An diesem Wochenende war auch niemand so richtig langsam. Vielleicht war der AlphaTauri das einzige andere langsame Auto. Alle anderen waren ziemlich schnell. Die Alfa Romeos waren mega schnell. Die Alpines waren viel schneller."
Nur der McLaren blieb gleich. Schlechter fühlte sich der MCL60 nach Angaben von Norris nämlich nicht an. "Im Vergleich zu vorher hat sich nicht viel verändert. Alle anderen haben nur einen großen Schritt nach vorne gemacht", sagt Norris. Schlussendlich beendete der Brite das Rennen auf dem 17. und Piastri auf dem 19. Platz.
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