Nach einer Formel 1 Saison sprießen die Rückblicke und besonderen Bestenlisten des Jahres nur so wie Blasen aus den Rillenreifen. Eine Kategorie missfällt dem neuen F1-Weltmeister Fernando Alonso dabei ganz besonders: Jene in welcher McLaren Mercedes und Kimi Räikkönen nicht nur das Lob für das schnellste Auto und den besten Fahrer einheimsen, sondern auch betont wird, dass Alonso den Titel nur gewonnen habe, weil die Silbernen nicht zuverlässig genug gewesen wären.

"Die Leute sprechen viel über den Speed der McLaren in diesem Jahr", beklagt sich Alonso. "Sie sagen, dass ich es ohne die schlechte Zuverlässigkeit von McLaren viel schwieriger gehabt hätte den Titel zu gewinnen." Dem stimmt der Spanier allerdings ganz und gar nicht zu.

Schließlich würde die Performance eines Autos durch die Kombination des Speeds und der Zuverlässigkeit erzielt. "In Enstone und Viry gingen unsere Ingenieure mit der Philosophie zu Werke, dass man den Titel nur gewinnen könne, wenn man bei jedem Rennen auf dem Podest landen kann."

Um es mit den Worten von Ron Dennis zu sagen: To finish first, you first have to finish. Das gelang McLaren Mercedes in diesem Jahr aus diversen Gründen nicht in ausreichendem Maße. Und genau deshalb sind die Silbernen nach der Saison 2005 in beiden WM-Wertungen nur die "ersten Verlierer". Denn genau so bezeichnet Dennis in einer anderen seiner Weisheiten den zweiten Platz.

"Natürlich wollten auch wir ein schnelles Auto", gibt der neue Weltmeister zu. "Aber wir wussten, dass wir zuerst die Rennen beenden mussten. Nur wer die schwarz-weiß karierte Flagge sieht, kann auch Punkte holen. Und nur wer punktet, kann auch Weltmeister werden."

Da Alonso und Renault dies in beiden WM-Wertungen gelungen ist, kann der Spanier jetzt auch getrost eingestehen, dass der MP4-20 gegen Ende der schnellere Wagen war. "Aber letztlich gewinnt der Fahrer mit den meisten WM-Punkten die Weltmeisterschaft. Vielleicht hatten wir zu Beginn einen Vorteil, aber McLaren hätte vom ersten Rennen an bereit sein müssen. Man gewinnt eine Meisterschaft über die gesamte Saison und nicht nur in einer halben..."