An dieses Auto erinnern sich viele Formel-1-Fans mit Freuden: Der Jordan 191. Zum einen gilt das Debütfahrzeug des Teams von Eddie Jordan aus dem Jahre 1991 als einer der schönsten F1-Boliden aller Zeiten. Zum anderen hatte einer der besten Formel-1-Fahrer aller Zeiten in diesem Boliden seinen ersten Grand-Prix-Auftritt: Michael Schumacher. Der siebenfache Weltmeister fuhr den Jordan in Spa und überzeugte aus dem Stand mit einem beeindruckenden siebten Startplatz, obwohl er die Strecke, die später zu seinem 'Wohnzimmer' wurde, noch nie befahren war.

Jetzt lässt sich genau dieses Auto mit der Chassis-Nummer 5 käuflich erwerben. Das Auktionshaus Bonhams wird den Jordan 191 in einer Auktion am 2. Februar in Paris versteigern. Allerdings ist diese Angelegenheit nur etwas für gut betuchte Schumacher-Fans. Das Auktionshaus schätzt den Verkaufspreis zwischen 1,4 und 2 Millionen Euro ein. Der Bolide befindet sich im Übrigen in einem fahrbaren Zustand und wurde zuletzt im Juli 2021 in Silverstone für einen Sky-Bericht von Karun Chandhok und Schumachers Sohn Mick pilotiert. Damals wurde das 30-jährige Jubiläum der Debütfahrt gefeiert.

Michael Schumacher fuhr nur ein (sehr kurzes) Rennen für Eddie Jordan, Foto: Sutton
Michael Schumacher fuhr nur ein (sehr kurzes) Rennen für Eddie Jordan, Foto: Sutton

Auch Benetton B195 steht zum Verkauf

Für Schumacher war der Belgien Grand Prix 1991 der einzige Auftritt in einem Jordan und dieser endete schon während der ersten Runde mit einem Getriebeschaden. Seine starke Leistung im Qualifying hatte aber mächtig Eindruck im Paddock hinterlassen. Besonders Benetton-Teamchef Flavio Briatore war angetan und so lotste er Schumacher bereits zum nächsten Rennen in sein Cockpit. Die Kombination aus Schumacher und Benetton wurde schnell sehr erfolgreich. 1994 und 1995 feierte der Kerpener dort seine ersten beiden WM-Titel, ehe es zu Ferrari ging, wo er die Rekordbücher der Formel 1 ab dem Jahr 2000 neu schrieb.

Der Benetton B195 aus Schumachers zweiten Weltmeisterjahr steht in Paris ebenfalls zum Verkauf. Das Auktionshaus Artcurial wird den Boliden am 3. Februar versteigern. Für das Chassis der Nummer 2 des einzigen Benettons, der sowohl die Fahrer- als auch die Konstrukteurswertung gewann, müssen mögliche Käufer wohl noch tiefer in die Tasche greifen als für den Jordan. Ein Kaufpreis zwischen 2 und 3 Millionen Euro wird erwartet. Dabei befindet sich das Auto noch nicht einmal im Originalzustand. Anstatt des 3.0 Liter Renault-Motors aus der Saison 1995 ist in diesem Exemplar ein 3.5 Liter Judd-Motor verbaut. Der Vorbesitzer des Wagens konnte nicht erklären, warum dies der Fall ist, aber zumindest ist auch der Benetton fahrtüchtig. Unter anderem wurde der Wagen beim legendären Goodwood Festival of Speed gefahren.

Mit dem B195 dominierte Schumacher die Saison 1995, Foto: LAT Images
Mit dem B195 dominierte Schumacher die Saison 1995, Foto: LAT Images

Anders als beim Jordan ist auch unklar, bei welchen Grand Prixs dieser Wagen zum Einsatz kam. Die Verkäufer konnten dies nicht genau nachvollziehen und behaupten lediglich, dass sie sicher seien, der Wagen habe mehrere Grand Prix für sich entschieden. Angesichts der Bilanz Schumachers von 9 Siegen aus 17 Rennen in der Saison 1995 ist diese Behauptung wohl nicht unwahrscheinlich, wenn auch nicht belegbar. Es bleibt spannend, für wie viel Geld die beiden Schumacher-Autos tatsächlich über die Ladentheke gehen. Im November letzten Jahres erzielte das Weltmeisterauto von 2003, der Ferrari F2003-GA, den unglaublichen Erlös von 14,8 Millionen Euro.