Anfang des Jahres gab Michael Andretti bekannt, dass er zusammen mit General Motors die Marke Cadillac in die Formel 1 bringen möchte. Für Toto Wolff war ein elftes Formel-1-Team lange Zeit ein Dorn im Auge. Vor allem dem Andretti-Einstieg stand der Mercedes-Teamchef lange kritisch gegenüber. Nun äußerte sich der Österreicher erstmals über die Zusammenarbeit zwischen Andretti und Cadillac.

Mercedes, Wolff: Keiner stellt Cadillac im Motorsport infrage

Für Toto Wolff ist die Zusammenarbeit zwischen Andretti und Cadillac eine klare Botschaft. "Cadillac und GM, das ist ein Statement", so der Mercedes-Teamchef. "Die Zusammenarbeit mit Andretti ist definitiv positiv. Es ist ein weiterer Aspekt, der für die Formel 1 von Vorteil sein könnte."

Im Oktober 2022 sah die Sachlage beim Teambesitzer noch ganz anders aus. "Wenn ein neues Team hinzukommen möchte, steht es jedem frei, dies der FIA vorzuschlagen, dann müssen die FIA und die F1 untersuchen, ob dieses Team für unser Geschäft geeignet ist. Das war bisher nicht der Fall", sagt Wolff. Ein weiteres Team würde nämlich bedeuten, dass der Gewinnanteil der Formel 1 durch elf Teams geteilt werden müsste. Für die bestehenden Teams also alles andere als optimal.

Jedoch deutete der Österreicher gleichzeitig an, dass ein neuer Motorenhersteller die Ausgangslage verändern würde. "Wenn ein Team mit einem neuen Motorenausrüster kommt und sagt, das ist es, was wir machen wollen, dann ist das natürlich ein ganz anderes Spiel und wird andere Überlegungen auslösen, das ist der Punkt für mich als Teambesitzer. Es ist kein Problem, den Kuchen zu teilen, wenn der Kuchen größer ist", sagt der Mercedes-Teamchef.

Cadillac wird zwar keinen eigenen Motor bauen, trotzdem stellt die Luxusmarke in Wolffs Augen einen Mehrwert dar. "Niemals würde jemand die Geschichte von GM oder Cadillac im Motorsport und als globales Unternehmen infrage stellen", so Wolff.

Williams, Vowles: Andretti-Cadillac-Einstieg muss sich lohnen

Auch der frisch ernannte Williams-Teamchef James Vowles ist der Meinung, dass Andretti und Cadillac für die Formel 1 gewinnbringend sein müssen. "Wir sind dafür offen, dass der Sport immer weiterwächst. Die Wahrheit ist, der Sport wird finanziell immer erfolgreicher. Wer sich in diesem Umfeld einmischen will, muss ein gewisses Wachstum mitbringen, damit alle anderen besser oder zumindest neutral stehen", so der ehemalige Chefstratege von Mercedes. "Es gibt viele schöne Dinge an Andretti und Cadillac. Sie müssen nur ein gutes Verständnis dafür haben, wie und auf welche Weise sie den Sport wachsen lassen."