5. Barrichellos Schock-Pole - Belgien 1994:
Rubens Barrichello sammelte in seiner F1-Karriere 13 Poles. Doch keine davon kam so überraschend zustande wie jene beim Belgien-GP seiner Rookie-Saison. An einem verregneten Freitag ging Jordan volles Risiko und schickte seine beiden Fahrer auf den letzten Minuten bei auftrocknenden Bedingungen mit Trockenreifen auf die Strecke. Eine goldrichtige Entscheidung! Barrichello nutzte die Slicks, um seinen Boliden auf Platz 1 zu parken. Nachdem am Samstag aufgrund von noch viel stärkerem Regen keine Verbesserungen möglich waren, war es offiziell: Barrichello und Jordan standen erstmal auf Pole. Im Rennen war aber nichts zu holen: Der Brasilianer drehte sich von der Strecke und Teamkollege Irvine erreichte das Ziel ebenfalls nicht. Übrigens: Auch die zweite und letzte Pole in der Teamgeschichte endete beim Europa GP 1999 mit einem Doppelausfall.
4. Fisichella-Sieg mit Verspätung - Brasilien 2003:
Gerne beklagen wir uns heutzutage, wenn die Rennstewards mal wieder Stunden benötigen, ehe sie bei einer Untersuchung zu einer Entscheidung kommen. Das ist aber alles nichts, gegen die Art und Weise mit der Giancarlo Fisichella sein erster GP-Sieg zugesprochen wurde. Nachdem der Brasilien-GP infolge mehrerer schwerer Unfälle abgebrochen wurde, wurde der Jordan-Pilot zunächst auf dem zweiten Platz gewertet - hinter Kimi Räikkönen. Erst zwei Tage nach dem Rennen fiel der FIA auf, dass an dem Ergebnis etwas nicht stimmen konnte und eine Untersuchung wurde gestartet. Schlappe fünf Tage nach dem GP dann die Korrektur: Fisichella wurde zum Sieger erklärt. Die "Siegerehrung" für fand weitere sechs Tage später auf der Start-Ziel-Gerade in Imola statt. Ron Dennis und Kimi Räikkönen übergaben ihre Trophäen an Fisico und Eddie Jordan. Es sollte der letzte Sieg für Jordan sein.
3. Monteiro jubelt alleine - USA 2005:
Vor der Saison 2005 waren die Tage von Eddie Jordan als Teameigentümer gezählt. Dafür übernahm der russisch-kanadische Geschäftsmann Alex Shnaider mit der Midland-Gruppe das Zepter. Der Name Jordan blieb der Formel 1 noch für ein Jahr erhalten und war damit Teil einer der kuriosesten Podiums-Zeremonien in der Geschichte der Königsklasse. Die Rede ist natürlich vom bizarren USA-GP 2005, als nach einem Boykott der Michelin-Teams nur sechs Fahrer das Rennen in Angriff nahmen - darunter auch die beiden Jordans, die den dritten Platz unter sich ausmachten.
Tiago Monteiro besiegte schließlich seinen Teamkollegen Narain Karthikeyan und durfte auf dem wohl wertlosesten Podium der F1-Geschichte Platz nehmen. So weit so gut! Während aber die siegreichen Ferraris beschämte Minen aufsetzten und 80.000 Münder lautstark den FIA-Verantwortlichen ihren Unmut entgegenpfiffen, setzte Monteiro zum Jubelsprung an, feierte sich und sein Team und sprühte fröhlich mit Champagner. Zumindest einer verließ Indianapolis am 19. Juni 2005 glücklich.
2. Ein legendäres Spa-Debüt - Belgien 1991:
150.000 Dollar! So viel kostete Michael Schumacher und seine Geldgeber das Formel-1-Debüt des späteren Rekordjägers 1991 in Spa-Francorchamps. Mit dieser Summe kaufte er sich nämlich in das vakante Jordan-Cockpit des inhaftierten Bertrand Gachot ein. Eine vertretbare Investition für den Start einer der größten Karrieren, die die Königsklasse je gesehen hat. Nachdem Schumacher seinen Jordan 191 auf der Ardennen-Achterbahn auf die siebte Startposition gestellt hatte und Teamkollege Andrea De Cesaris gleich mal sieben Zehntel mitgeben konnte, endete die Jordan-Karriere des Siebenfach-Weltmeisters allerdings jäh.
Nach wenigen Kurven war seine Kupplung kaputt und bereits beim nächsten GP saß er im Benetton. Der Rest ist Geschichte. Übrigens: Beinahe hätte es am selben Wochenende auch noch zum ersten Jordan-Sieg gereicht. Doch bei der Verfolgung von Ayrton Senna, der mit einem Getriebeschaden zu kämpfen hatte, ging De Cesaris drei Runden vor Schluss der Motor ein. Erst sieben Jahre später durfte Jordan jubeln...
1.Das perfekte Chaos - Belgien 1998:
Sintflutartiger Regen, ein Massencrash am Start, eine Reihe von Unfällen und eine Rangelei in der Boxengasse... Der Große Preis von Belgien 1998 war die Mutter aller Chaos-GPs. Nur acht Autos überstanden das Tohuwabohu in den Ardennen, das seinen Höhepunkt in der Kollision zwischen Michael Schumacher mit David Coulthard fand und einen wütenden Besuch des zuvor Rennführenden an der McLaren-Box zur Folge hatte. Am Ende waren es plötzlich die beiden Jordans, die im Paarflug an der Spitze des Feldes unterwegs waren. Auf Ansage des Teams musste Ralf Schumacher auf eine Attacke gegen Teamkollege Damon Hill verzichten. Der Weltmeister von 1996 brachte damit den ersten Siegerpokal nach Silverstone. Eddie ließ seinen Emotionen freien Lauf und hopste vor Freude überschwänglich in Richtung Siegerehrung. Der erste Sieg von Jordan Grand Prix war vollbracht!
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