Max Verstappen steht beim Formel-1-Rennen in Mexiko auf der Pole Position, doch der Weltmeister kann sich auf einen harten Sonntag gefasst machen. Auf dem Pole-Sitter liegt ein Fluch und am Start muss er sich mit angriffslustiger Konkurrenz auseinandersetzen. Mercedes hat mit George Russell und Lewis Hamilton das beste Qualifying der Saison abgeliefert. Die Silberpfeile werden auf der Jagd nach dem ersten Sieg 2022 nichts unversucht lassen und auch Sergio Perez ist zu allem bereit. Diese Schlüsselfaktoren entscheiden in Mexico City. Das ganze Rennen der Formel 1 heute in den Mexiko gibt es hier im Liveticker.
1. - S wie Startaufstellung
Für das 20. Rennen bietet sich eine in dieser Saison noch nicht dagewesene Ausgangslage. Die Pole Position von Max Verstappen ist ein allseits bekanntes Bild, doch dahinter gestaltet sich das Grid interessant. Mercedes lieferte das beste Qualifying der Saison ab und ist mit George Russell und Lewis Hamilton auf den Startplätzen zwei und drei in Lauerstellung. Gleich dahinter hat Sergio Perez nach einem verkorksten Samstag etwas gutzumachen und den Heimsieg fest im Visier.
In der dritten Reihe gibt es Bottas-Flashbacks an die Hochzeiten des Finnen im Mercedes. In Mexiko ist Hamiltons ehemaliger Wingman in Bestform und hat den Alfa Romeo neben Carlos Sainz auf Startplatz sechs gestellt. Charles Leclerc musste sich nach einem schwachen Zeittraining dahinter anstellen. Der Rest der Top-10 gibt ebenfalls einiges her. Dort tobt der Kampf zwischen Alpine und McLaren um Platz vier in der Konstrukteurswertung.
In den Untiefen des Mittelfeldes haben die Verfolger nichts zu verlieren. Pierre Gasly startet als 14. und ist schon seit Wochen auf Krawall gebürstet. Gleich hinter ihm stehen Mick Schumacher und Sebastian Vettel, die in der Schlussphase der Saison aus unterschiedlichen Gründen keine Rücksicht auf Verluste mehr nehmen müssen. Mit Kevin Magnussen und Lance Stroll bietet die letzte Startreihe ein gewisses Konfliktpotential.
2. - S wie Start
Die ersten Sekunden sind beim Grand Prix in Mexiko seit jeher ein Schlüsselmoment des Rennens. Von der Pole Position bis zum ersten Bremspunkt sind es 811 Meter, auf den sehr viel passieren kann. In der Regel ist der Fahrer auf Startplatz eins die Führung schon vor der ersten Kurve los. Verstappen fährt am Sonntag zum ersten Mal auf dem Autódromo Hermanos Rodríguez vom Platz an der Sonne los und hat zwei Silberpfeile im Nacken, die auf Gedeih und Verderb noch den einen Saisonsieg für ihr Team holen wollen.
Aus dem vermeintlichen Pole-Fluch von Mexico City machen sich die Weltmeister aber nicht viel. "Das gilt hauptsächlich für Ferrari, wenn die auf Pole waren. Da müssen wir jetzt optimistischer denken", scherzte Red-Bull-Berater Dr. Helmut Marko am Mikrofon von ServusTV. Was den Österreicher so selbstsicher macht, ist die große Stärke des RB18. "Ich denke, unser Topspeed ist nicht allzu schlecht, um sich gegen die Leute im Windschatten zu verteidigen", sagt Verstappen.
Nicht nur die Mercedes-Fahrer werden am Start in der Offensive sein. Für Perez war das Qualifying nach mehreren Defekten reine Schadensbegrenzung. Der Lokalmatador hat für den Sonntag nur ein Ziel: "Ich will morgen einfach nur gewinnen, also werde ich runter zur ersten Kurve alles geben und schauen, was passiert."
3. - S wie Strategie
Die Datenlage ist vor dem drittletzten Rennen des Jahres dünn. Das 2. Freie Training wurde von Pirelli wieder zum Reifentest umfunktioniert, weshalb die Teams bei den Longruns gewissermaßen im Dunkeln tappen. Der Reifenhersteller hat für die Renndistanz von 71 Runden eine Zweistopp-Strategie als schnellsten Weg zum Sieg berechnet. Empfohlen wird ein erster Stint auf Soft gefolgt von zwei Stints auf Medium. Alternativ ist eine Einstopp-Strategie auf Medium und Hard möglich.
4. - S wie Safety Car
Die Wahrscheinlichkeit, dass Bernd Mayländer wieder Führungskilometer sammelt, liegt in Mexiko statistisch bei 40 Prozent. Nach den Trainings wäre es keine Überraschung, wenn der Deutsche am Sonntag wieder zum Einsatz kommt. Am Freitag gab es aufgrund von Defekten oder Unfällen drei rote Flaggen. Durch das niedrige Griplevel ist das Risiko für Abflüge und Unfälle besonders hoch. Die Höhenluft ist darüber hinaus eine Herausforderung für die Technik.
5. - S wie Strecke
Das Autódromo Hermanos Rodríguez kehrte 2015 nach einer 23-jährigen Pause in den Formel-1-Kalender zurück. Die Traditionsrennstrecke in der mexikanischen Hauptstadt ist in der Königsklasse aufgrund ihrer geographischen Lage absolut einzigartig. Der Austragungsort liegt knapp 2.300 Meter über dem Meeresspiegel. Durch die Höhenluft herrscht auf dem 4,304 Kilometer langen Kurs ein extrem niedriges Gripniveau. Der Grund dafür ist die dünnere Luft, bei der weniger Abtrieb generiert werden kann.
Das Layout umfasst sieben Links- und zehn Rechtskurven. Vor allem in den schnellen Passagen des Mittelsektors gibt es keinen Raum für Fehler. Auf der langen Start- und Zielgeraden befindet sich eine der drei DRS-Zonen, durch die Überholmanöver garantiert sind. Die anderen beiden Zonen befinden sich zwischen den Kurven drei und vier beziehungsweise zwischen den Turns elf und zwölf.
6. - S wie Sonntagswetter
Die Formel 1 und ihre Fans wurden in Mexiko an diesem Wochenende bisher mit strahlendem Sonnenschein verwöhnt. Der von den Meteorologen vorhergesagte Regen trat lediglich in den Abendstunden ein. Am Renntag drohen keine nassen Bedingungen, doch die Temperaturen sollen gegenüber Freitag und Samstag leicht sinken. Zum Start des Rennens sollen nur noch 23 Grad Celsius herrschen.
7. - S wie Sieger
Mit drei Siegen ist Max Verstappen der erfolgreichste Formel-1-Fahrer auf mexikanischem Boden. Der Niederländer gewann den Grand Prix in den Jahren 2017, 2018 und 2021. Mit seiner ersten Pole Position an diesem Ort sollten die Zeichen eigentlich auf Sieg Nummer vier stehen, doch die Statistik spricht dagegen. Bei den letzten vier Rennen in Mexico City schaffte es der Pole-Sitter nicht einmal aufs Podium.
Darüber hinaus wird der Favorit mit harter Gegenwehr der Mercedes-Piloten rechnen müssen. Lewis Hamilton und George Russell sind nach einem frustrierenden Jahr näher am ersten Saisonsieg als je zuvor. Für Sergio Perez würde der Triumph vor heimischem Publikum einen neuen Karrierehöhepunkt bedeuten. Nie hatte der Mexikaner bessere Chancen, als mit dem Red Bull des Jahrgangs 2022.
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