Immer mehr Formel-1-Teams kündigen in den Tagen vor der Reise in die USA an, an diesem Wochenende einen Nachwuchs-Piloten ins Auto zu setzen und damit einen der zwei vom Reglement vorgeschriebenen Trainings-Einsätze für "Young Driver" abzuleisten. Alfa-Sauber ist das nächste Team, welches sich in die Liste einträgt.

Bei den Schweizern darf im 1. Training in den USA die eigene Nachwuchs-Hoffnung Theo Pourchaire ins Auto. Valtteri Bottas muss dafür die ersten 60 Minuten des Wochenendes pausieren. Dass der 19-jährige Franzose Pourchaire, der seit 2019 in der hauseigenen Sauber Academy betreut wird, noch ein Training bekommen würde, war davor schon klar. Das Team war sich nur noch beim Termin nicht sicher gewesen.

Das 1. Training der USA ist die optimale Chance, denn kurzfristig wurden die Pirelli-Reifentests nach dem verregneten Japan-Wochenende umstrukturiert. Das USA-FP2 ist 30 Minuten länger - und wenn ein Team einen Nachwuchs-Fahrer in FP1 eingesetzt hat, dann darf der Stammfahrer in FP2 den Reifentest verkürzen und 30 Minuten lang sein eigenes Programm fahren. Das minimiert die verlorene Trainingszeit.

Neben Pourchaire sind in Austin bereits die Rookies Robert Shwartzman (Ferrari) und Logan Sargeant (Williams) auf der Starterliste.

TeamRookie-Training 1Rookie-Training 2
MercedesFRA: Nyck de VriesTBA
Red BullESP: Jüri VipsTBA
FerrariUSA: Robert ShwartzmanUAE (?): Robert Shwartzman
McLarenTBATBA
AlpineTBA (Oscar Piastri?)TBA (Oscar Piastri?)
AlphaTauriBEL: Liam LawsonTBA
Aston MartinITA: Nyck de VriesUAE: Felipe Drugovich
WilliamsESP: Nyck de VriesUSA: Logan Sargeant
Alfa RomeoBHR: Guanyu Zhou?USA: Theo Pourchaire
HaasMEX: Pietro FittipaldiUAE: Pietro Fittipaldi

Alfa-Sauber lobt Rookie Pourchaire

Pourchaire hat sich sein F1-Debüt lange verdient. In seiner zweiten vollen Formel-2-Saison kämpft er nach drei Siegen immerhin noch um die Vize-Meisterschaft und liegt zwei Rennen vor Schluss auf dem zweiten Rang. Die Sauber-Spitze schätzt ihn und will ihn weiter aufbauen. Im Vorjahr saß er schon bei einem privaten Test auf dem Hungaroring in einem Formel-1-Auto der Saison 2019.

Sauber-Sportdirektor und Teammanager Beat Zehnder, seit dem Debüt des Teams 1993 auf dem Posten, unterstreicht: "Er ist ohne Zweifel einer der vielversprechendsten Fahrer, die gerade aufsteigen, und es freut uns sehr, dass er sich sein erstes Formel-1-Training verdient hat. Vom Start weg hat er uns mit seinem professionellen Herangehen beeindruckt."

"Wir sind beeindruckt von seiner anhaltenden Entwicklung", lobt Teamchef Fred Vasseur. "Sowohl als Fahrer, aber was genauso wichtig ist, das ist seine Entwicklung als Mensch. Wir freuen uns sehr, ihm nächste Woche ein Freies Training zu ermöglichen, die Chance hat er sich absolut verdient. Ich bin zuversichtlich, dass er uns einmal mehr mit seiner Leistung beeindrucken wird."

Zusammen mit der Bestätigung des FP1-Auftritts verkündet Alfa auch, dass Pourchaire für 2023 offiziell zum Ersatzfahrer befördert wird. Die Rolle hielt bisweilen der F1-erfahrene Robert Kubica allein. Dass er keine dritte Saison in der Formel 2 fahren würde, ließ Pourchaire schon zuletzt durchblicken. Im Einsatz-Team ist für ihn momentan kein aber Platz, Bottas und Guanyu Zhou sind mittelfristig für 2023 gesetzt.