Fernando Alonso löste Kimi Räikkönen in Singapur als Formel-1-Rekordstarter ab. Sein 350. Grand Prix wurde dieser beeindruckenden Marke allerdings nicht gerecht. Nach einem vielversprechenden Rennverlauf musste der Spanier abstellen. Ein weiterer Alpine-Defekt stoppte nicht nur ihn auf dem Weg zu einem Top-Resultat. Wenige Runden später musste auch Teamkollege Esteban Ocon mit Motoproblemen aufgeben. Für Alpine ist der Doppelausfall eine bittere Pille. In der Konstrukteurswertung verloren die Franzosen Platz vier an McLaren.
"Ich bin nicht glücklich und sicherlich etwas enttäuscht", so Alonso, der nach seinem starken Qualifying als Fünfter ins 17. Saisonrennen gestartet war. In der ersten Runde büßte er zwar einen Platz an Lando Norris ein, behauptete sich aber im weiteren Verlauf als Sechster lange Zeit gegen Max Verstappen. In der 20. Runde fand sein Rennen jedoch ein abruptes Ende.
"Das kam völlig ohne Vorwarnung. Irgendetwas ist passiert und das Geräusch war ziemlich hässlich", erklärt Alonso. Sechs Runden später erwischte es auch Ocon. Beim Ausfall des Franzosen war ebenfalls ein ungesunder Klang zu vernehmen. "Es sieht so aus, als hätten wir ähnliche Power-Unit-Probleme an beiden Autos erlitten", sagt Alpine-Teamchef Otmar Szafnauer. Die Nullrunde war für seine Truppe besonders bitter, da McLaren mit einem Strategie-Coup am Ende fette Punkte einstrich.
Durch die Plätze vier und fünf von Lando Norris und Daniel Ricciardo überholten die Briten das Werksteam in der Gesamtwertung und liegen als Vierter nun vier Punkte vorne. Alonso beschäftigte allerdings mehr die Tatsache, dass dies bereits sein vierter technisch bedingter Ausfall in der laufenden Saison war.
Alonso rechnet verlorene Punkte hoch
In Saudi-Arabien, Australien und zuletzt Italien hatte ihm die Technik bereits in aussichtsreicher Position lahmgelegt. "Schon wieder, ich glaub wir hatten dieses Jahr schon 50 Punkte mit technischen Problemen liegen gelassen. Jetzt können wir zehn addieren, also sind wir schon 60 im Minus", klagt der 41-jährige Doppelweltmeister, der in der Fahrerwertung mit 59 Punkten an neunter Stelle liegt.
Für ihn fallen die Versäumnisse mittlerweile zu sehr ins Gewicht. "Wenn du 60 Punkte auf meinen Punktstand addierst, wären wir jetzt glaube ich in einer ganz anderen Liga", sagt er und betont einmal mehr sein gutes Gefühl im zweiten Jahr nach dem Comeback: "Ich bin auf meine Leistung dieses Wochenende wieder sehr stolz. Ich bin in meiner Bestform, aber wir können die Rennen, in denen wir in den Punkten sind, nicht beenden. Da ist nichts zu machen."
Alpine nach Defekten alarmiert
Ocon war nach einem problematischen Qualifying außerhalb der Punkteränge unterwegs, doch bei dem turbulenten Rennverlauf wäre ein zählbares Resultat auch für ihn nicht ausgeschlossen gewesen. "Es ist enttäuschend, Singapur mit einem Doppelausfall zu verlassen, aber wir nehmen das Positive mit. Unser Auto hatte das gesamte Wochenende eine gute Performance und wir wissen, dass wir eine gute Pace haben", so der 26-Jährige.
Im Saisonendspurt ist Alpine durch den Rückschlag alarmiert. "Es ist wichtig, dass wir die Ursache herausfinden und Vorsorgemaßnahmen ergreifen, um eine Wiederholung zu vermeiden", sagt Szafnauer und gibt sich kämpferisch: "Diese Dinge passieren im Motorsport von Zeit zu Zeit. Das gesamte Team ist jetzt enttäuscht, aber wir haben nächstes Wochenende in Japan schon das nächste Rennen und eine Möglichkeit, zurückzuschlagen."
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