Aston Martin zeigt sich in der laufenden Formel-1-Saison nur selten von seiner besten Seite. Besonders im Qualifying mangelt es beim Team von Sebastian Vettel an Pace. Im Rennen scheint der AMR22 dann zumindest besser zu funktionieren. Warum dieser Unterschied? Tom McCullough, Performance-Direktor bei Aston Martin, erklärt!

"Manche Teams sind im Qualifying stärker, manche im Rennen", so McCullough schlicht. "Ich denke, wir haben uns als Team immer sehr stark auf die Rennperformance konzentriert."

Bei bisher 16 Rennwochenenden schaffte es Vettel nur dreimal ins Q3. Teamkollege Lance Stroll gelang dies gar nur zweimal. Nur Williams hat eine schlechtere Qualifying-Bilanz, mit jeweils einem Q3-Auftritt für Alex Albon und Nicholas Latifi.

Die Rennergebnisse sind hingegen etwas besser. Insgesamt elf Top-10-Ergebnisse konnten die Aston-Martin-Piloten 2022 einfahren. Sechs davon Vettel. Fünf Stroll. Ein schlechtes Qualifying wirkt sich jedoch meist negativ auf die Chancen im Rennen aus.

"Wenn du zu weit hinten startest, ist es schwer", weiß auch McCullough. "Zuletzt lag daher unser Fokus darauf, sich für eine bessere Startposition zu qualifizieren. Das haben wir nun ein paar Mal geschafft, was das Rennen viel einfacher macht, da du dich nicht erst nach vorne kämpfen musst."

Miese Quali-Pace: Das läuft bei Aston Martin schief

Zuletzt beim Grand Prix von Monza war jedoch erneut bereits im Q1 für Vettel und Stroll Schluss. Nur durch das Strafen-Chaos ergatterten die Aston-Martin-Piloten bessere Startplätze. Was also ist das Problem beim AMR22?

"Grundsätzlich sind es die Balance des Autos und der Grip", so der Performance-Direktor. "Diese Dinge sind die Schlüsselfaktoren, und was die Fahrer wollen. Ihnen eine Balance zu geben, mit der sie sowohl im Qualifying auch bei Longruns zufrieden sind, hat sich als eine Herausforderung herausgestellt. Ich denke, wir machen in diesem Bereich jedoch Fortschritte."

Aston Martin: Das sechsbeste Auto im Feld?

Ob Aston Martin durch die Upgrades und Verbesserungen nun das sechsbeste Auto im Feld ist, möchte McCullough nicht direkt beantworten. "Wir befinden uns derzeit in einer engen Mittefeld-Gruppe", sagt der Brite.

Der bittere Kampf um Punkte, Foto: LAT Images
Der bittere Kampf um Punkte, Foto: LAT Images

Dadurch komme es oftmals auf die Strecke selbst an. "Manche Strecken passen zu unseren Konkurrenten schlechter oder besser als zu uns. In Zandvoort waren wir sehr konkurrenzfähig. In Monza waren nicht so schnell wie wir wollten", erklärt der Performance-Direktor.

Derzeit ist Aston Martin mit 25 Punkten Vorletzter in der Konstrukteurs-Wertung. Nur Williams liegt mit insgesamt sechs Zählern hinter dem britischen Rennstall. Weniger als zehn Punkte trennen Aston Martin jedoch von Haas und AlphaTauri. "Oft ist es nur ein kleiner Unterschied zwischen den Teams", so McCullough. "Meist geht es darum, wer es richtig macht, wenn es darauf ankommt."