Sieben Grand-Prix-Siege, zwei dritte Plätze in der Formel 1 Fahrer-Weltmeisterschaft und ein Sieg über seinen Teamkollegen, keinen geringeren als den vierfachen Champion Sebastian Vettel. Daniel Ricciardo wurde insbesondere in seiner Anfangszeit bei Red Bull hoch gehandelt. Sein Ziel wie bei jedem anderen Rennfahrer: Formel-1-Weltmeister werden.

Doch seitdem gab es für den "Honey Badger" einige Rückschläge zu verkraften. Nach einem passablen zweijährigen Zwischenspiel für Renault, landete er schließlich bei McLaren und machte sich große Hoffnungen, dass es nun wieder steil bergauf gehen würde. Schließlich hatte McLaren Renault 2019 und 2020 geschlagen und damit das zuvor von Cyril Abiteboul gesetzte Ziel, den 4. Rang der Weltmeisterschaft zu erobern, mitverhindert.

Daniel Ricciardo: Alonso ist außergewöhnlich - das motiviert mich

Aber es sollte anders kommen. Nach zweieinhalb ebenso enttäuschenden wie frustrierenden Jahren für Ricciardo und sein Team steht fest: die Wege trennen sich Ende 2022. Seine Performances waren zu schwach, um ins dritte Vertragsjahr zu gehen. Liegt die beste Zeit des Australiers in der Formel 1 damit bereits hinter ihm? Oder kann er, nachdem er nun von McLaren "gegangen wurde", doch noch einmal an bessere Tage anknüpfen? Immerhin ist Ricciardo mit seinen 33 Jahren nicht mehr der aller jüngste.

Da es aber einen speziellen Fahrer im Feld der Formel 1 gibt, der ihm vormacht, wie es geht, hat er seine Chancen noch längst nicht völlig abgeschrieben. "Fernando [Alonso; d. Red.] ist eine Inspiration. Weil er Großvater ist, aber es immer noch hinkriegt. Er kriegt es sogar ziemlich offensichtlich noch hin und macht einen richtig guten Job", so der Noch-McLaren-Mann.

Zur Erinnerung: Fernando Alonso ist 41 Jahre alt. Will der "Honey Badger" also auch über seinen 40. Geburtstag hinaus am Formel-1-Lenkrad drehen? Er sieht das folgendermaßen: "Das ist so eine Sache. Ich weiß nicht, aber mit 40 sehe ich mich woanders. Unmöglich ist es aber auch nicht. Es wäre zum Beispiel sehr schwer, aufzuhören, wenn du gerade Rennen gewinnst - ich behaupte nicht, dass das zwangsläufig so sein wird. Aber wenn ich mich mit 39 in der Situation wiederfinde, dass ich Rennen gewinne, dann würde ich wahrscheinlich weitermachen. Das ist nichts, wovon ich aktuell ausgehe, unmöglich ist es aber auch nicht."

In der Formel 1 braucht es vollen Einsatz

Glaubt Ricciardo also, es dem legendären Spanier nachmachen zu können? Was braucht es in seinen Augen, um auch in einem gesetzteren Alter noch voll wettbewerbsfähig zu sein und bestmöglich vorne im Feld mitzumischen? "Es geht in erster Linie darum, dass du dich dem Sport völlig verschreibst. Dass du es wirklich willst und entsprechend viel Arbeit investierst, dass du auf deine Gesundheit achtest und so weiter. Dann kannst du auch weiterhin auf so einem Level performen."

Gleichzeitig bleibt der Pilot aus Down Under aber auch realistisch. Es kann eben nicht jeder wie "El Nano" sein. "Er ist ein zweifacher Weltmeister und eines der größten Talente, das es je gab. Er ist also ein außergewöhnlicher Fahrer - das motiviert mich. Aber idealerweise gewinne ich trotzdem noch ein paar Rennen, bevor ich 40 werde."