Am vergangenen Formel-1-Rennwochenende in Belgien ging Sergio Perez von Position zwei ins Rennen, elf Plätze hinter ihm startete Max Verstappen. Nach nur zwölf Runden kassierte der Niederländer seinen Teamkollegen und gewann anschließend das Rennen mit 17 Sekunden Abstand auf den zweitplatzierten Mexikaner.

Ein zweiter Platz konnte die deutliche Niederlage gegen Verstappen auch nicht kaschieren. Unter der Woche arbeitete der 31-Jährige an sich, trainierte sogar im Simulator, um den deutlichen Abstand von Spa zu verkleinern.

Sergio Perez mit Extrastunden im Formel-1-Simulator

„Ich probiere alles, was ich tun kann, um herauszufinden, wieso da so ein großer Unterschied war, was ich anders machen muss und wie ich mehr aus dem Auto herausholen kann. Es gibt vieles was ich tun kann – was ich auch tun werde“, erklärte Perez vor dem Rennwochenende in Zandvoort.

„Am letzten Wochenende war er (Verstappen) superschnell. Ich war diese Woche im Simulator und habe versucht, alles zu verstehen. Hoffentlich kann ich einen Gang hochschalten“, ergänzte er.

Dass ihm die Streckencharakteristik in Spa möglicherweise weniger liegt als Verstappen, sah er nicht als Ursache für den großen Abstand an. „Ich denke, dass ich mich einfach im Auto nicht wohlgefühlt habe, Max schon. Wahrscheinlich war das der Grund für den großen Unterschied“, gestand der Red-Bull-Pilot.

Perez hat gute Form vom Saisonstart verloren - Ist Red Bull schuld?

„Zum Start [der Saison] fühlte ich mich wohler. Jedes Mal, als ich am Wochenende ankam, war ich im FP1 schon ziemlich zufrieden mit der Balance, die Dinge liefen wie von selbst! Im Laufe der Saison wurde es jedes Wochenende härter. Ich fühle mich im Auto nicht mehr so wohl wie vorher“, stellte er klar.

Sergio Perez ist mit seinem Auto nicht mehr ganz zufrieden, Foto: LAT Images
Sergio Perez ist mit seinem Auto nicht mehr ganz zufrieden, Foto: LAT Images

Immer wieder werden Behauptungen laut, dass Red Bull sein Auto nur in die Richtung von Max Verstappen entwickelt – eine Vermutung, die Perez bestätigt: „Es geht ein kleines bisschen in diese Richtung.“ In einem vergangenen Interview, vor ein paar Wochen wurde der Mexikaner konkreter: „Die Entwicklungen gehen eher von mir weg"

Dem hält Red-Bull-Teamchef Christian Horner entgegen: „Die Entwicklungen werden ganz sicher nicht in eine Richtung getrieben. Die Performance des Autos wird einfach insgesamt verbessert.“ Nur funktioniert das aktuelle Fahrzeugkonzept des RB18 mit einem losen Heck am besten - allerdings liegt diese Abstimmung Max Verstappen bekanntlich besonders gut.

Diese Tatsache allein möchte Perez aber nicht als Ausrede gelten lassen und gelobt in Zukunft Besserung: „Jetzt liegt mein Hauptfokus darauf, wieder alles aus dem Auto rausholen zu können.“ Beim Großen Preis der Niederlande dieses Wochenende wird er die Möglichkeit haben, das umzusetzen.