Mit neuem Motor ausgestattet drehte Max Verstappen im 2. Freien Training der Formel 1 in Spa ordentlich auf. Achteinhalb Zehntel war der Red Bull schneller als Dauerrivale Charles Leclerc, der sich selbst am Funk überrascht zeigte. Noch schlechter erging es Carlos Sainz, der nur den fünften Platz holen konnte, und der beste Mercedes lag nur auf Platz sechs. Mick Schumacher landete mit Alternativ-Programm auf dem letzten Platz. Wieder beeinflusste Nieselregen das Programm.

Die Platzierungen: Verstappen, der aufgrund einer Motorstrafe das Rennen ohnehin vom Ende des Feldes aufnehmen muss, holte in nur einem Umlauf auf den Soft-Reifen eine 1:45,507 aus dem Red Bull. Seine 0,862 Sekunden Rückstand versetzte Leclerc in Staunen. Das Ergebnis von FP2 war aber nicht nur hier, sondern überall voller Überraschungen. Den ganzen Qualifying-Tag der Formel 1 heute in Spa gibt es hier im Liveticker.

Lando Norris kam bis auf zwei Zehntel an Leclerc heran und belegte Platz drei. Aber für ihn gilt, was auch für Verstappen und Leclerc gilt: Er hat eine Motorstrafe. Der schnellste Pilot ohne Motorstrafe war überraschend Lance Stroll mit 1,128 Sekunden Rückstand, er schlug Carlos Sainz, Lewis Hamilton, Fernando Alonso und George Russell.

Daniel Ricciardo und Sergio Perez komplettierten die Top-10. Perez fuhr nach einer langen Pause in der Box erst spät eine Runde und riss 1,839 Sekunden Rückstand zu Verstappen auf. Allerdings hatte bei Perez' Runde ein feiner Nieselregen begonnen einzusetzen.

Sebastian Vettel blieb erneut mit einem 15. Platz unauffällig. Mick Schumacher, ein weiterer Pilot mit einer Motorenstrafe, fuhr mit Haas ein ganz anderes Programm. Er eröffnete das Training schon auf Soft, wechselte dann auf Hard, und sparte sich eine echte Qualifying-Simulation. Dass er auf dem letzten Platz landete, ist nicht aussagekräftig. Teamkollege Kevin Magnussen holte Platz 17.

Die Technik: Ferrari hatte im ersten Training noch größere Heckflügel verwendet, für FP2 wechselten Leclerc und Sainz auf die Minimal-Downforce-Konfiguration. Kevin Magnussen kehrte nach dem Defekt im ersten Training wieder zurück auf die Strecke, Haas hatte in der Mittagspause die Batterie gewechselt.

Das Wetter: Der am Ende von FP1 aufgezogene Regen war über die Mittagspause hinweg wieder verschwunden. Das 2. Training begann bei starker Bewölkung, 18 Grad Luft- und 22 Grad Streckentemperatur. 15 Minuten vor Schluss, mitten in den Rennvorbereitungen, driftete wieder ein leichter Nieselregen über die Strecke.

Die Zwischenfälle: Beide Ferrari legten in den ersten Minuten auf dem Medium-Reifensatz Ausritte hin. Leclerc verbremste sich hin zu Les Combes, als er auf die noch feuchte weiße Linie links am Kurveneingang kam. Sainz rutschte am Ausgang der Fagnes-Schikane einmal durch das Kiesbett.

Mit dem spät einsetzenden Regen häuften sich dann die kleinen Ausritte. Darunter war Lewis Hamilton, der in Les Combes nach einem Verbremser geradeaus fuhr. Kurz darauf folgte Lando Norris an gleicher Stelle, dann Kevin Magnussen. Hoch durch Raidillon und bis zu Les Combes war der Regen am stärksten und machte das Fahren richtig schwierig. Hamilton fing auf der Kuppe einmal nur knapp das Auto ab.

10 Minuten vor Schluss war der Regen so stark geworden, dass die Teams schließlich ihre Longruns abbrachen. Mick Schumacher kämpfte noch weiter, ehe er in Malmedy das Auto ins Kies und beinahe in die Wand warf. Bei den Übungsstarts nach Ablauf der Uhr handelte sich Max Verstappen noch eine Untersuchung ein, als er beim Übungsstart einen Alpine übersah und fast kollidierte.

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