Am Donnerstag haben die Organisatoren des kommenden F1-Rennens in Spa-Francorchamps bekanntgegeben, dass die Ardennen in diesem Jahr weitestgehend "trocken" bleiben. Nach dem verrückten Regenchaos im letzten Jahr ist man an dieser Stelle vielleicht dazu geneigt, an eine positive Wetterprognose zu denken, die ist damit allerdings nicht gemeint.

Formel 1, Österreich: Fans teilweise außer Rand und Band

Darüber, dass die unschönen Vorkommnisse, die beim Grand Prix in Österreich beobachtet werden konnten, vollständig abzulehnen sind, herrscht größtenteils Einigkeit. Fans, die den Einschlag eines Piloten in die Streckenbegrenzung feiern, braucht es einfach nicht. Ganz egal, welchen Fahrer man persönlich unterstützt, die Unversehrtheit aller Beteiligten sollte bei allen stets ganz oben stehen. Denn die Formel 1 ist immer noch ein Sport und kein Krieg.

Neben solchen Aktionen ist es in Österreich aber auch noch zu einigen anderen Zwischenfällen gekommen, die jedenfalls verurteilt werden müssen. So haben sich mehrere Frauen zu Wort gemeldet, die Opfer von männlichen Übergriffen und kruden Respektlosigkeiten wurden. Die Piloten beschwerten sich mehrfach über eine stark vernebelte Sicht, die den Rauchbomben der "Orange Army" geschuldet war, und am Ende des Rennens stürmten einige Fans sogar die Start-Ziel-Gerade, demontierten die Rolex-Werbeschilder im großen Stil und erfreuten sich anschließend an ihren fragwürdigen neuen Andenken an das Rennwochenende in Österreich.

Formel 1, Spa: Verbote, Verbote, Verbote

Die Verantwortlichen des Formel-1-GP in Spa haben daraus offensichtlich ihre Lehren gezogen. Knapp eine Woche vor dem Rennen in den Ardennen gaben diese nämlich die neuen "Spielregeln" bekannt, die zukünftig für die Zuschauer an der Strecke gelten sollen. Neben obligatorischen Verboten, wie "kein Glas", "keine Waffen", "keine Haustiere" und "keine Drohnen" finden sich dort auch welche, die direkt an die Vorkommnisse in Spielberg erinnern. "Keine Rauchbomben oder Raketen", "kein Alkohol" UND "kein Diebstahl von Schildern".

Im offiziellen Online-Statement heißt es dazu: "Du bist der Schlüssel zu einem erfolgreichen Grand Prix! Einfach vor Ort die Regeln befolgen und Spaß dabei haben - zeige allen deinen Respekt!" Bereits nach dem Wochenende in Spielberg wurde über ein Alkoholverbot an der Rennstrecke diskutiert, da dieser die Hemmschwelle von einigen Besuchern offenbar nicht nur gesenkt, sondern schon beinahe völlig außer Kraft gesetzt hat. Dass es dann doch so schnell gehen würde, hätte aber wahrscheinlich trotzdem kaum jemand erwartet. Denn Alkohol kurbelt natürlich auch die Umsätze an der Rennstrecke an bzw. kann diesem zumindest mit Sicherheit nicht schaden.

Motorsport-Magazin.com meint: An sich ist diese Entwicklung eher bedauernswert, da erwachsene Menschen eigentlich von sich aus dazu in der Lage sein sollten, sich anderen gegenüber respektvoll zu benehmen und nicht so stark über die Stränge zu schlagen, wie es in Österreich geschehen ist. Da dies aber vielen nicht (mehr) selbstständig zu gelingen scheint, gehen die Organisatoren in Spa nun einen nachvollziehbaren neuen Schritt, durch den potenzielle Unruhestifter vor sich selbst geschützt werden sollen. Bleibt also nur noch abzuwarten, wie sich diese Verbote am Ende auch durchsetzen lassen und wie sich die Situation dadurch konkret ändert. Denn nicht selten finden die Menschen letzten Endes trotzdem einen Weg, sich über Regeln hinwegzusetzen.