Auf dem Formel-1-Fahrermarkt geht aktuell alles Schlag auf Schlag. Sebastian Vettel beendet mit Ender der Saison seine Formel-1-Karriere, Fernando Alonso beerbt den Deutschen bei Aston Martin und Alpine hat sich offenbar das eigene Talent, Oscar Piastri, durch die Finger gleiten lassen. Ein spektakulärer Coup McLarens, soll Piastri 2023 allen Anschein nach für den britischen Rennstall an den Start gehen.
Für Alpine ein regelrechtes Horrorszenario, das laut Ex-Formel-1-Pilot Christian Danner einen Drahtzieher haben soll: Flavio Briatore. Danner kann sich im exklusiven Motorsport-Magazin.com-Interview zudem vorstellen, dass McLaren für Piastri nur ein Zwischenstopp wäre.
Christian Danner: "Das ist eindeutig Briatores Handschrift!"
Oscar Piastri hat die Formel-1-Welt am vergangenen Dienstag ins Staunen versetzt. Alpine hatte bekanntgegeben, dass Eigengewächs und Supertalent Oscar Piastri 2023 Teamkollege von Esteban Ocon wird. Eine Mitteilung, die der 21-Jährige nur wenig später auf Twitter dementierte: "Das ist falsch und ich habe keinen Vertrag mit Alpine für 2023 unterschrieben. Ich werde nächstes Jahr nicht für Alpine fahren", so Piastri.
Für Alpine ein Supergau, hatte man Fernando Alonso zuvor noch an Aston Martin verloren. Doch genau der könnte einer der Eckpfeiler in dem ganzen Fall sein, glaubt Christian Danner in einem Exklusivinterview.
"Das ganze Szenario ist eindeutig Briatores Handschrift", ist Danner überzeugt. Schließlich ist Flavio Briatore der Manager von Fernando Alonso und zugleich der ehemalige Manager von Mark Webber. Webber seinerseits ist der Manager von Oscar Piastri, dessen Dienste sich nun offenbar ausgerechnet Alpine-Konkurrent McLaren gesichert haben soll.
"Das ist ein klassischer Flavio, da gibt es mit Sicherheit einen Vertrag von Piatsri, den Flavio sicherlich mal überflogen hat. Ganz im Sinne des Managers Mark Webber. Da gab es sicher eine Klausel", ergänzt Danner. Und tatsächlich: Offenbar gab es zwischen Alpine und Piastri eine Absichtserklärung für 2023 mit einer 30-Tage-Frist. Die Fixierung dessen soll aus unbekannten Gründen aber nie passiert sein, wodurch Piastri zum 'Free Agent' wurde. McLaren und Piastri machten sich das wohl zu Nutze.
McLaren nur als Zwischenstopp für Piastri?
Flavio Briatore ist etwa mit seiner Rolle im Crash-Gate 2008 kein unbescholtenes Blatt in der Formel 1, brachte mit Michael Schumacher und Fernando Alonso aber auch einige Weltmeister hervor. Laut Danner könnte er in Oscar Piastri ebenso großes Potenzial sehen, was dem ganzen McLaren-Coup Flügel verleiht haben soll. "Der hat, wenn er an jemanden glaubt, durchaus die Weitsicht, im positiven Sinne zu planen – und nicht nur rücksichtslos, das ist in diesem Geschäft logischerweise nun mal so ", meint Christian Danner.
"Ich könnte mir vorstellen, dass sich Piastri damit aus der Umklammerung von Alpine lösen kann. Damit der die nächsten zwei Jahre hoffentlich für McLaren fährt und danach für den Big Deal frei ist. Das hat durchaus die Handschrift von Briatore." McLaren sei laut Danner also nur als Zwischenstopp gedacht, um später in ein noch konkurrenzfähigeres Team zu wechseln. "Das kann natürlich alles schiefgehen, aber wenn es klappt, dann hat er [Briatore] alles richtig gemacht."
Piastri – "Ein abgeklärter Hund"
Dabei hat Alpine seit Jahren viel Geld in die sehr erfolgreiche Entwicklung Oscar Piastris gesteckt. Nicht nur in den Nachwuchsserien wie der Formel 2, sondern auch abseits davon bei Testfahrten mit Formel-1-Boliden wie zuletzt in Spielberg mit dem A521. Auch dieses Jahr waren noch Einsätze in Freien Trainings der laufenden Formel-1-Saison geplant.
Ein Investment, von dem schließlich nichts bleiben könnte. Dass Piastri dem Team trotz dieser großen Unterstützung der vergangenen Jahre nun verlässt, würde laut Danner aber zu seinem Charakter passen: "Das ist schon ein abgeklärter Hund. Der weiß, was auf ihn zukommt. Er will gewinnen und sonst nichts, der Rest interessiert den nicht."
Damit einhergehend habe Oscar Piastri mit der Theorie Christian Danners aber auch genau die richtige Belegschaft an seiner Seite: "Diese Webber-Briatore-Kombination ist für solche Leute wahrscheinlich auch die erfolgversprechendste."
Zumal der Deal mit McLaren laut Medienberichten durch sein soll. Der britische Traditionsrennstall hat damit nun einen Piloten, der laut Danner auf ein Level mit Russell, Norris und Leclerc zu stellen ist. Alpine steht für 2023 dagegen ohne zweiten Fahrer da.
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