Nachdem es für Red Bull die vergangenen Rennwochenenden wie am Schnürchen lief, erlebten Max Verstappen und Sergio Perez einen problemreichen Freitag. Im ersten Freien Training kamen die beiden Red-Bull-Piloten aufgrund wechselhafter Bedingungen wie der Großteil des Feldes kaum zum Fahren. Im zweiten freien Training sprangen für Verstappen und seinen Teamkollege unter trockenen nur die Plätze vier und sieben heraus. Red Bull sieht sich gegen Ferrari dennoch nicht chancenlos. Lauert Mercedes?

Schwieriges Training für Red Bull: Meilenweit entfernt

Die wechselhaften Bedingungen des ersten Freien Trainings sorgten am Freitag für wenig Streckenbetrieb. Viele Teams versuchten Intermediates aufzusparen, da diese sowohl am Samstag und Sonntag noch von großer Relevanz sein könnten. Den ganzen Qualifying-Tag der Formel 1 heute in Silverstone gibt es hier im Live-Ticker.

Damit ging den Fahrern allerdings viel Zeit verloren, um sich auf dem 5,891 Kilometer langen Kurs einzuschießen, wenngleich die Voraussetzungen für alle gleich sind. "Das war vielleicht nicht ideal, aber auch kein großes Problem. Wir wissen woran wir arbeiten müssen und werden das über Nacht tun", analysierte Verstappen das erste training.

Vielsagender dürfte dabei das Ergebnis des zweiten Freien Trainings sein. Unter trockenen Bedingungen konnten die Teams mehr am Setup arbeiten. Red Bull tat sich dabei aber offenbar schwer. "Das war keine großartige Session für uns heute. Im Vergleich zu unseren Vorbereitungen und dem Simulator sind wir noch meilenweit entfernt", bemängelt Sergio Pérez, der auch betont, dass man in den schnellen Silverstone-Kurven viel Vertrauen in sein Auto braucht.

"Wir schätzen, dass da etwas los ist, das wir verstehen müssen. Wir sind ein bisschen hinten dran. Wir müssen verstehen, was da los ist", erklärt der Mexikaner weiter. Red-Bull-Motorsportchef Dr. Helmut Marko wird bei den Problemen etwas konkreter: "Wir finden keine richtige Balance, haben Unter- und Übersteuern, zu wenig Grip in den langsamen kurven."

Doch laut Perez gibt es bei Red Bull bereits Vermutungen, woran es in Silverstone bisher noch hapern könnte. "Es gibt auf der Aerodynamik-Seite etwas Verdächtiges", so der WM-Zweite. "Ich kann dabei aber natürlich nicht in Details gehen." Ein Faktor könnte dabei aber auch viel Wind gespielt haben. Auf dem ehemaligen Militärflughafen kein unbekanntes Phänomen.

Perez vermutet die Probleme bei der Aerodynamik, Foto: LAT Images
Perez vermutet die Probleme bei der Aerodynamik, Foto: LAT Images

Red Bull hatte im zweiten Training aber auch mit einem anderen Problem zu kämpfen. Verstappen vernahm im FP2 im Cockpit immer wieder ein mysteriöses Geräusch. "Das kam von der Karosserie, da hat etwas angeschlagen", löst Helmut Marko das Rätsel. Ein Problem, das aber nichts beunruhigendes sei. "Es ist nichts gravierendes", so der Österreicher weiter.

Wird Mercedes zum Red-Bull-Spielverderber?

Vor dem Qualifying hat Red Bull damit gegen Ferrari noch ordentlich Arbeit vor sich. Carlos Sainz konnte sich im zweiten Training vor Lewis Hamilton und Lando Norris die Bestzeit sichern. "Ferrari sieht stark aus, aber nicht zu besonders. Ich hoffe, wir können im Qualifying mit ihnen mithalten", so etwa Sergio Pérez.

Red Bull sieht sich nach dem schwierigen Freitag gegen die Scuderia dennoch alles andere als chancenlos. Dr. Helmut Marko ist sich aber bewusst, dass Red Bull an diesem Wochenende noch nicht optimal unterwegs ist. Der Red-Bull-Motorsportchef hat zudem auch ein Team auf der Rechnung: Mercedes. Das deutsche Werksteam hat in der aktuellen Saison immer wieder mit einem hüpfenden Auto zu kämpfen.

"Wenn sie es überhaupt in den Griff bekommen, dann sollte es hier sein", erklärte Marko noch vor dem zweiten Freien Training bei 'servus TV'. "Die Strecke ist relativ flach, es gibt schnelle Kurven und man kann sehr niedrig fahren. Sie haben auch ein Update gebracht. Im besten Fall fahren sie vorne mit."

Dabei brachten auch die Bullen an diesem Wochenende einige neue Updates ans Auto. Hierbei wurde vor allem am Unterboden, aber auch bei der Motorenabdeckung Hand angelegt. Neben Verbesserungen der Zuverlässigkeit und der streckenspezifischen Kühlung des RB18 haben die Updates am Unterboden einen performancetechnischen Hintergrund.