Michelin: Der Weg zum zweiten Titel

Den Pneus kommt auf dem Shanghai International Circuit eine wichtige Bedeutung zu: "Unter anderem belasten die zahlreichen Beschleunigungsmanöver aus geringen Geschwindigkeiten die Reifen überdurchschnittlich", weiß Pat Symonds, Leitender Chefingenieur des Renault-Teams. "In der lang gezogenen ersten Kurve lastet zudem ein hohes Gewicht auf dem linken Vorderrad, während die Kurven zwölf und 13 den linken hinteren Reifen besonders beanspruchen." Der Brite sagt zudem voraus, dass die Piloten aufgrund des verhältnismäßig niedrigen Abtrieb-Niveaus das Gefühl mangelnder Haftung bekommen könnten: "Der Grip der Reifen spielt daher eine entscheidende Rolle."

Pierre Dupasquier, der Motorsport-Direktor von Michelin, sieht der Herausforderung gelassen entgegen: "Beim Premierenrennen im vergangenen Jahr konnten wir eine sehr große Datenmenge sammeln." Zudem verweist der charismatische Franzose darauf, dass Michelin in der laufenden Saison unter verschiedensten klimatischen Bedingungen erfolgreich war: "Die Aufgabe am kommenden Wochenende bereitet uns keinerlei Kopfschmerzen", so Dupasquier.

Auch Symonds äußert sich optimistisch: "Die Reifen für das kommende Wochenende wählten wir vor wenigen Wochen bei umfassenden Testfahrten in Jerez aus. Wir sind davon überzeugt, dass uns die Michelin-Pneus helfen werden, eine erfolgreiche Saison mit einem weiteren positiven Ergebnis zu beenden."

Dupasquier erwartet dabei ein "spannendes Saisonfinale", bei dem immerhin noch zwei Michelin-Partnerteams den Konstrukteurstitel gewinnen können. "Der Japan GP hat am letzten Wochenende gezeigt, wie konkurrenzfähig unsere Reifen sind."

Bridgestone: Das Ende naht

Nur noch ein Rennwochenende, dann hat Bridgestone eine schmerzliche Mammutsaison endlich hinter sich gebracht. Nach dem Heimspiel in Suzuka möchten die Japaner nun noch einmal alle Kräfte mobilisieren, um beim Saisonfinale in China einen versöhnlichen Saisonausklang zu erzielen.

Trotz der enttäuschenden Ergebnisse bezeichnet Motorsportdirektor Hiroshi Yasukawa die Saison 2005 aber als "unglaublich spannende, aber herausfordernde Achterbahnfahrt". Wie alle Teams möchte natürlich auch Bridgestone das Jahr 2005 "auf einem Hoch" beenden.

Die Herausforderungen mit denen sich die Pneus auf dem Shanghai International Circuit konfrontiert sehen, beschreibt Technikchef Hisao Suganuma wie folgt: "Die Streckenoberfläche ist sehr glatt und in Kombination mit den langen Geraden erreichen die Autos eine sehr hohe Geschwindigkeit. Es gibt aber auch einige lansame Kurven, weswegen die Fahrer nach viel Grip suchen müssen."

Um dies zu erreichen bringt Bridgestone mittelweiche Reifenmischungen mit einer "guten Haltbarkeit" an die Strecke mit. "Dazu zählen bereits im Rennen eingesetzte Reifentypen sowie noch nicht im Rennen verwendete Reifenspezifikationen, welche wir in Le Castellet getestet haben."