In unseren Breiten wird China gerne als das Reich der Mitte oder der erwachende Riese bezeichnet. Bei seiner Gründung durch die Briten im Jahr 1842 war es aber noch nicht mehr als ein kleiner Fischerhafen, der fünf Jahre danach durch die Ankunft der Franzosen zu einer internationalen Stadt ausgebaut wurde und den Beinahmen "Paris des Ostens" erhielt.

In den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts wuchs Shanghai zur fünftgrößten Stadt der Welt heran. Heute leben 17 Millionen Menschen in einer der am schnellsten wachsenden Metropolen dieses Erdballs. Die Stadt stellt das Schaufenster für die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit Chinas dar und ist für die westliche Industrie das Tor zum Wachstumsmarkt Asien.

Die schillernde und schnell wachsende Metropole bei Nacht., Foto: BAT
Die schillernde und schnell wachsende Metropole bei Nacht., Foto: BAT

Allerdings ist Shanghai nicht nur ein Handels- und Finanzzentrum: In den letzten Jahren entwickelte es sich auch zur Spielwiese der Reichen und Sündigen. Es ist ein Mekka für Glücksspiel, Drogen und Prostitution.

Aus architektonischer Sicht bietet die Hafenstadt und Freihandelszone an der Ostküste nahe der Jangtse-Mündung eine unglaubliche Mischung aus modernen Wolkenkratzern, Bürogebäuden und klassischen chinesischen Gebäuden sowie sogar typisch europäischen Bauwerken aus dem frühen 20. Jahrhundert.

Da Shanghai in erster Linie ein Geschäftszentrum mit wenig Touristenattraktionen ist, ist Shanghai selbst die große Hauptattraktion. Dabei gehört sie zu den faszinierendsten Metropolen der Welt.

Die alte Promenade Shanghais, genannt die Bund, ist ein absolutes touristisches Muss - speziell am Abend wenn die Häuserzeilen beleuchtet werden und im gegenüberliegenden Pudong die Lichter angehen. Die Bauten verkörpern im neoklassizistischen Stil die Macht der Banken und des Handels. Das Park Hotel in der Nanjing Lu war fast 50 Jahre lang das höchste Gebäude Shanghais.

In Shanghai lebt auch die chinesische Traditionn weiter., Foto: Sutton
In Shanghai lebt auch die chinesische Traditionn weiter., Foto: Sutton

Der Yuyuan-Garten südlich der Bund ist die eigentlich alte Chinesische Stadt Shanghais, ein früheres Fischerdorf, das im Zentrum den Garten beinhaltet, der Ihr den Namen gibt. Der Garten, von der reichen Familie Pan Mitte des 16. Jahrhunderts erbaut, ist eine echte Oase der Ruhe. Besonders beeindruckend sind die kleinen Seen, die Holzschnitzereien und der Jade-Felsen.

Im Jade Buddha Tempel können zwei seltene Buddhastatuen aus Jade besichtigt werden. Sie wurden vor rund 100 Jahren aus Burma eingeführt. Der Tempel entging nur deshalb der Zerstörung während der Kulturrevolution in den 60er-Jahren, weil die Priester die Türen verrammelten und außen Bilder des Großen Vorsitzenden Mao anbrachten. Die Roten Garden wagten es nicht, diese Bilder zu berühren.

In der Straße Xingye Lu fand 1921 der erste Kongress der Chinesischen Kommunistischen Partei statt. Der kleine Raum, in dem das geheime Treffen damals abgehalten wurde, ist im Stil der damaligen Zeit dekoriert. Die Versammlung fand ein abruptes Ende, als ein mutmaßlicher Spion der damaligen französischen Behörden auftauchte und die Parteimitglieder flohen.

Shanghai ist aber nicht nur die wirtschaftliche Metropole des Landes. Es entwickelt sich auch immer mehr zum kulinarischen Zentrum Chinas. Neben den acht traditionellen Kochstilen führt man hier auch noch einen neunten: Die Shanghai Cuisine stellt eine Mischung aus Fast Food, lokaler Köstlichkeiten und internationaler Restaurants dar.

China - Fakten, Fakten, Fakten

China
Fläche: 9,56 Mio. km²
Einwohner: 1,3 Mrd.
Einwohner Shanghai: 17 Mio.
Hauptstadt: Peking (13,8 Mio. Einwohner))
Sprachen: Chinesisch
Währung: 1 Yuan = 10 Jiao = 100 Fen
Zeit: MEZ + 7h
Gliederung: 23 Provinzen, 5 Regionen, 4 Stadtbezirke, 2 Sonderverwaltungsregionen (Hong Kong & Macau)
Staatsform: Sozialistische Volksrepublik (seit 1949)
Regierungschef Wen Jiaboa (seit 2003)
Staatspräsident: Hu Jiantao (seit 2003)