Zum vorletzten Mal in diesem Jahr werfen wir einen Blick in das Presseecho des Blätterwaldes. Und dieses fiel nach der furiosen Aufholjagd von Kimi Räikkönen in Japan erwartungsgemäß euphorisch aus.

So wurde der Ice Man für die italienische Presse zum "Wunder", "Phänomen" und "Zauberer". "Räikkönen feiert einen triumphalen Sieg, der in die Geschichte der Formel 1 eingehen wird", bekannte sich die Tuttosport zum Vizeweltmeister. Und auch die Gazzetta dello Sport titelte: "Räikkönen ist in Suzuka nicht zu bremsen. Sein Rennen ist einfach ein Meisterwerk."

Obwohl Kimi der Konkurrenz laut der französischen Libération "zeigte wo es lang geht", gab es aber auch Kritik: "Bitterer Rekord für Räikkönen: Sieben Erfolge, aber kein Weltmeistertitel", mahnte La Stampa. Noch kritischer ging La Repubblica mit dem Finnen ins Gericht: "Räikkönen, wie konntest Du den WM-Titel verlieren? Der Finne siegt mit einem Meisterstück voller Herzklopfen. Sein Auto ist perfekt, nichts konnte das Auto bremsen. Warum Räikkönen dieses Jahr nicht den Titel erobert hat, bleibt ein Rätsel."

Ebenso wie das Leistungstief der Scuderia Ferrari. "Ohne Schumacher wäre es einfach zum Verzweifeln", schrieb die Gazzetta dello Sport über das rote Leid. "Schumi kämpft 30 Runden lang wie ein Löwe, danach muss er aufgeben", schloss sich der Corriere della Sera an. "Sein siebter Platz enttäuscht, obwohl Ferrari einige Runden lang auf der Ebene der Rivalen gekämpft hat, die die Meisterschaft dominieren."

In diesem Punkt stimmt aber wohl nicht nur La Repubblica nicht mit den Kollegen des Corriere della Sera überein: "Ferrari hat wieder einmal all seine Makel gezeigt. Schumacher kämpft wie ein Löwe und begeistert zum Teil, doch sein Auto ist einfach nicht konkurrenzfähig. Japan ist nicht mehr wie in den vergangenen Jahren Ferraris Jagdrevier."

Dafür wilderte Fernando Alonso im ehemals rot gefärbten Suzuka: "Alonso, das war geil", jubelte die Marca. "Wie er an Michael Schumacher vorbeigezogen ist, kann man sich einrahmen. Alonso hat gezeigt, dass er sich nicht auf dem Titel ausruht."