Am letzten Wochenende überraschte FIA-Präsident Max Mosley die F1-Teamchefs mit einer E-Mail. Der Inhalt: Neue Regelvorschläge für die Saison 2006. Darunter auch die Wiedereinführung von Reifenwechseln während des Rennens. Zur Erinnerung: Die Reifenwechsel wurden erst zu Jahresbeginn zugunsten eines langlebigen Pneus abgeschafft.

"Das war gut für den Sport", verriet Michelin-Motorsportdirektor Pierre Dupasquier gegenüber Autosport-Atlas. "Es hat die Teams Geld gespart, es gab weniger Tests und die Rennen waren interessanter."

Dass Michelin eine Rückkehr der Reifenwechsel nur wegen ihrer aktuellen Überlegenheit ablehnt, dementierte Dupasquier hingegen. "Wir hatten in diesem Jahr keinen Vorteil - wir haben einfach nur unsere Arbeit gemacht. Bridgestone hat das nicht so gut hinbekommen und nun sollen die Regeln geändert werden."

Allerdings hat Dupasquier bereits mit seinen "Freunden von Bridgestone" darüber gesprochen: "Sie benötigen diese neue Regel nicht. Deshalb weiß ich nicht, warum die FIA die Reifenwechsel wieder einführen möchte."

Michelin würde sich zwar mit einem Comeback der Reifenwechsel anfreunden können, glücklich wären sie damit aber nicht. "Warum möchte man überhaupt etwas ändern? Wir hatten in diesem Jahr exzellente Rennen. Beispielsweise am letzten Wochenende in Japan. Warum möchte man das ruinieren?"

Wenn man schon etwas ändern möchte, so Dupasquier, dann sollte man lieber die Boxenstopps komplett abschaffen. "Das Nachtanken ist dumm und gegen den Geist der Formel 1." Die Rennen sollten zwischen den Autos und Fahrern auf der Strecke ausgetragen werden, und nicht zwischen den Mechanikern und Strategen. "Es ist ein Wettkampf der besten Fahrer und der besten Technologien. Boxenstopps ruinieren das nur."