Mercedes setzt im 3. Training auf dem Losail International Circuit in Katar ein Ausrufezeichen. Die Silberpfeile fuhren bei der Qualifying-Generalprobe der Konkurrenz davon. Valtteri Bottas wieder vorne, aber Lewis Hamilton fehlen nur noch Tausendstel auf seinen Teamkollegen. Max Verstappen und Red Bull leicht abgeschlagen.

Das Ergebnis: 1:22,310 Minuten benötigte Bottas für die 5,380 Kilometer lange Runde. Wie üblich trainierten alle Piloten auf den Soft-Reifen für die Qualifikation heute Abend. 0,078 Sekunden fehlten Hamilton auf die Bestzeit. Der Weltmeister kam seinem Teamkollegen damit schon deutlich näher als am Trainingsfreitag.

Max Verstappen musste sich mit Rang drei begnügen. Dreieinhalb Zehntelsekunden fehlten dem Red-Bull-Piloten. Zwei weitere Zehntel dahinter sortierte sich Pierre Gasly auf Rang vier vor Sergio Perez im zweiten Red Bull ein. Carlos Sainz wurde vor dem Alpine-Duo Fernando Alonso und Esteban Ocon Sechster. Charles Leclerc und Yuki Tsunoda komplettierten die Top-10.

Sebastian Vettel kam nach seinem starken Freitag nur auf Rang zwölf, Mick Schumacher musste sich mit der 19. und damit letzten Position zufriedengeben, weil Teamkollege Nikita Mazepin keine Rundenzeit anschreiben lassen konnte.

Die Zwischenfälle: Für Nikita Mazepin geht das bittere Wochenende weiter. Nachdem er sich im 1. Training das Chassis beschädigt hatte, musste er schon im 2. Training pausieren. Die Mechaniker mussten über Nacht ein neues Auto auf dem Ersatz-Chassis aufbauen. Als der Russe die Boxengasse verlassen wollte, zündete der Ferrari-V6 im Heck nur auf vier Zylindern.

Die Session musste kurz unterbrochen werden, weil Mazepin am Boxenausgang stehen blieb. Die Session war für ihn beendet, bevor sie überhaupt begonnen hatte. Um das Motorsteuergerät zu tauschen, musste der Unterboden abgebaut werden. Der Haas-Pilot geht deshalb mit lediglich 40 Minuten Trainingszeit auf einer unbekannten Strecke ins Qualifying.

Dreimal mussten die Streckenposten von Kurve zwei gelbe Flaggen schwenken. Pierre Gasly drehte seinen AlphaTauri um 360 Grad, blieb dabei aber immerhin auf dem Asphalt. Mick Schumacher schaffte nur 180 Grad, ehe er seine Haas wieder in Fahrtrichtung stellen musste. Charles Leclerc erledigte den Dreher in Kurve zwei etwas spektakulärer, indem er noch das Kiesbett mitnahm.

Auch im 3. Freien Training flatterte der Red-Bull-Flügel im Wind, Foto: LAT Images
Auch im 3. Freien Training flatterte der Red-Bull-Flügel im Wind, Foto: LAT Images

Wie schon am Freitag gab es Probleme am Heckflügel von Max Verstappen. Bei geöffnetem DRS flatterte das obere Flügelblatt erheblich im Wind. Auch in Mexiko war dieses Phänomen zu erkennen. Laut Red Bull sollte es sich eigentlich um einen technischen Defekt gehandelt haben.

Das Wetter: Etwas kühler als noch am Freitag. Am Vormittag war der Himmel über Katar stark bewölkt, sogar einzelne Regentropfen erreichten den warmen Asphalt. Die Streckentemperatur von 36 Grad dürfte gar nicht so weit weg sein von dem, was die Fahrer im Qualifying unter Flutlicht erwartet. Die Umgebungstemperatur betrug rund 27 Grad.