Sebastian Vettel hat die Punkteränge beim Großen Preis von Brasilien 2021 knapp verpasst. Trotz einer positiven Startphase, die den viermaligen Formel-1-Weltmeister in der ersten Runde vom neunten auf den siebten Platz nach vorne spülte, wurde Vettel unter dem Strich Stück für Stück wieder durchgereicht. Dafür zeichneten vor allem zwei Dinge verantwortlich: Mangelnde Pace des AMR21 und Pech rund um ein virtuelles Safety Car, das ausgerechnet Teamkollege Lance Stroll auslöste.

Gut an ließ sich Vettels Rennen in Sao Paulo also. "Ja, aber es hat nichts geholfen. Ich habe es echt hart versucht, aber am Ende waren wir nicht schnell genug", sagt der Hesse. Recht lang halten konnte Vettel seinen siebten Platz zwar noch, doch in Runde 18 musste sich der Deutsche zunächst dem klar schnelleren AlphaTauri von Pierre Gasly beugen. Zwei Runden später zog auch Daniel Ricciardo vorbei. Auf dem neunten Platz schien Vettel sich dann gerade performance-gerecht einsortiert zu haben, als Teamkollege Stroll auf der Hauptgeraden plötzlich Teile abfielen.

Stroll-Auto zerfällt: Ausgerechnet Vettel im Nachteil

Das war die Spätfolge eines Unfalls mit Yuki Tsunoda zu Rennbeginn in Kurve. "Das war ein verzweifeltes Manöver", schimpfte Stroll. Nach fast 30 Runden Belastung gab die Karosserie des AMR21 dann nach, was Stroll etwas später nicht nur zur Aufgabe zwang, sondern wegen der Trümmer in Runde 30 auch ein virtuelles Safety Car auf den Plan rief.

Das wurde nun zum Problem für Vettel, der bereits zwei Runden zuvor zum Stopp gekommen war - anders als sein direkter Verfolger Esteban Ocon. Der Franzose konnte somit zeitsparend während der VSC-Phase Reifen wechseln. "Das Safety Car hat nicht geholfen. Das hat einfach nur Esteban geholfen, diese Position umsonst zu bekommen und auch Fernando", klagt Vettel. "Dann musste ich gegen diese Leute kämpfen, gegen die ich das eigentlich nicht hätte sollen. [...] Das hat uns das Rennen gegen die Alpines gekostet."

Vettel jagt Norris: Waren nicht schnell genug

Alpine switchte noch dazu auf eine Einstoppstrategie. Mit frischeren Reifen gelang Alonso nach dessen Stopp in Runde 34 zunächst ein Überholmanöver gegen Vettel, der daraufhin in Runde 55 sowieso noch einmal kommen musste. So gelang Vettel zumindest noch eine später Aufholjagd gegen Lando Norris. Am Zehntplatzierten scheiterte er dennoch um 1,3 Sekunden. "Versucht haben wir es noch: Es war eng mit Lando, aber am Ende waren wir dann auch einfach nicht schnell genug", gesteht Vettel.

Verloren habe er das Rennen allerdings vor allem durch das Pech mit dem VSC. "Ohne das Safety Car zu diesem Zeitpunkt ist es ein anderes Rennen", sagt Vettel. "Ich bin ein bisschen enttäuscht. Das hat uns nicht in die Karten gespielt." Ein oder zwei Punkte wären sonst drin gewesen, so Vettel. "Ich denke, dann hätten wir mehr Druck auf die Renaults ausüben können. Aber das Safety Car hat uns die Zeit gekostet, um weiter mit den Alpines im Rennen zu bleiben."

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