Das Mercedes-Ergebnis vom Freitag der Formel 1 in Mexiko war deutlich: Vier Zehntel fehlten auf den Red Bull von Max Verstappen, Valtteri Bottas und Lewis Hamilton sahen in den repräsentativen schnellen Runden am Nachmittag nie wie Gegner für den WM-Führenden aus.

Bottas beendete das Training schlussendlich mit 0,424 Sekunden Rückstand, Hamilton gar mit 0,509 Sekunden. Zwar war man in FP1 noch näher dran gewesen, aber da war Mercedes mit mehr Motorleistung gefahren. Ernüchternd fällt Hamiltons Fazit daher aus: "Ich glaube, sie sind momentan einfach schneller als wir. Wir haben keine echten Sorgen."

Hamiltons simple Mexiko-Analyse: Abtrieb fehlt

Keine Sorgen, das kommt einstimmig von Hamilton und Bottas: Der Mercedes W12 schien auf einer noch staubigen Strecke in Mexiko trotz schwieriger Bedingungen eigentlich gut. Basis-Setup gut, Balance gut. "Das Auto fühlt sich generell okay an", sagt Hamilton. "Wir hatten keine wirklichen großen Probleme, und ich glaube, wir geben alles, was wir haben."

Auch Bottas bestätigt: "Ich dachte, es war nicht so weit von dem weg, was es sein sollte, und wir konnten dann für FP2 wirklich Feintuning betreiben." Trotzdem fehlen Zehntel. Hamiltons schlichte Analyse: "Uns fehlt Abtrieb. Das ist definitiv der Grund, warum wir eine halbe Sekunde Unterschied sehen."

Mercedes im Hintertreffen: Lücke minimieren statt schließen?

Teamchef Toto Wolff führt gegenüber ServusTV weiter aus: "Mexiko war als Strecke für uns immer schwierig, einerseits motorisch, aber da sind wir jetzt denke ich auf einem guten Weg. Aber auch vom Setup. Es ist eine High-Downforce-Strecke und liegt dem Red Bull. Beziehungsweise ist Max sehr gut gefahren."

Also sucht das Team jetzt noch nach Setup-Antworten, um die Lücke zumindest zu verkleinern. "Wir sind nicht hier angekommen und haben erwartet, dass es einfach wird", meint Chefingenieur Andrew Shovlin, und versichert: "Es gibt ganz klar noch ein bisschen was, an dem wir arbeiten können. Und verglichen mit manchen unserer Mexiko-Freitage sind wir heute gut gestartet."

Kleiner Schandfleck auf der Mercedes-Weste noch: Lewis Hamilton erhielt im ersten Training eine Verwarnung, weil er in Kurve eins die Strecke verlassen hatte und nicht den von der Rennleitung vorgegebenen Weg zurück wählte, sondern gleich zurück auf die Strecke fuhr. Die Stewards ließen Streckenbedingungen und ein versuchtes Lenken auf die richtige Seite nicht gelten und sprachen eine Verwarnung aus. Es ist Hamiltons erste, bei drei gäbe es eine Gridstrafe.