Lokalmatador Nikita Mazepin zeigte in Sotschi einen starken Trainingsfreitag. Im Duell der Formel-1-Rookies hatte er einmal mehr die Oberhand gegenüber Mick Schumacher. Der Russe war in beiden Trainings schneller als der Teamkollege und fühlt sich durch den starken Auftakt ins Wochenende beflügelt. Auf der anderen Seite der Garage schindet das kaum Eindruck. Schumacher sieht noch gehörig Luft nach oben.

"Es war großartig. Ich liebe Sotschi, und ich glaube, Sotschi liebt mich", so Mazepin. Für den Moskauer liefen die ersten Trainings voll nach Plan. Nach vier Zehntelsekunden Vorsprung am Vormittag distanzierte er Schumacher im zweiten Training um etwas mehr als eine Zehntelsekunde. "Wir haben als Team unser Programm auf die beiden Autos aufgeteilt, aber unsere Seite hatte bei der Pace die Oberhand", freut er sich.

Überhaupt ist sein Heimspiel in der Königsklasse für ihn bisher besser als erwartet verlaufen. Vor dem Wochenende wurde jede Menge Regen vorhergesagt, doch am Freitag herrschte über Sotschi ein strahlend blauer Himmel. "Als wir gestern angekommen sind, haben wir uns das Wetter angeschaut und es sah nicht sehr gut aus. Aber es gibt nichts besseres als die Sonne über Sotschi", sagt Mazepin.

Das 2014 eröffnete Sochi Autodrom kennt er aus seiner Zeit in den Nachwuchsformeln. Doch nach seiner zuweilen schwierigen Debütsaison war er vor der ersten Ausfahrt im Formel-1-Boliden skeptisch "Es ist sehr schön zu fahren. Ich war vorher nicht ganz sicher, was ich vom Auto erwarten konnte, schließlich ist es ein Haas und manchmal kann die Balance sehr anders sein. Aber ich denke, wir haben fast alles herausgeholt", erklärt er.

Schumacher hat Pace in der Hinterhand

Nicht alles herausgeholt aber dafür genauso zufrieden war Schumacher nach seinem ersten Auftritt mit der Formel 1 in Sotschi. "Insgesamt habe ich mich ziemlich gut gefühlt. Wir haben ein paar gute Dinge am Auto ausprobiert und ich habe mich besonders im zweiten Training wohlgefühlt", sagt er.

Dass es nicht ganz für die Rundenzeit von Mazepin reichte, beunruhigt ihn nicht. "Ich habe meine Runde auf dem zweiten Reifensatz nicht zu Ende gefahren, aber wir wissen, was wir in der Hinterhand haben", so der 22-Jährige, dem nicht nach einem nassen Qualifying am Samstag zu Mute ist: "Hoffentlich fahren wir das Qualifying am Sonntagmorgen im Trockenen, damit wir zeigen können, was wir drauf haben."

Mazepin will Regen, Schumacher klare Verhältnisse

Wenn am Samstag gefahren wird, ist die Wahrscheinlichkeit auf nasse Bedingungen mit bis zu 100 Prozent im Grunde unumstößlich. Den Einsatz im Regen scheut Teamkollege Mazepin hingegen nicht. "Ich war heute mit dem Fahren im Trockenen glücklich, das ist ein guter Zeitpunkt, zu etwas Regen überzugehen", sagt er. "Aber nachdem was angesagt ist, wird es wohl verschoben oder abgesagt."

Schumacher ist nur wichtig, dass die Formel 1 am Samstag für klare Verhältnisse sorgt: "Wenn es den ganzen Tag über Starkregen gibt, ist es besser, es gar nicht erst zu versuchen und am Sonntag zu fahren. Das ist meine Meinung. Wenn die Bedingungen es aber zulassen, fahre ich auch gerne."