Im Rahmen des Großen Preises von Italien 2021 der Formel 1 erfährt das legendäre Autodromo Nazionale Monza eine historische Änderung. Bereits länger steht eine Anpassung des Layouts der 5,793 Kilometer langen Vollgasstrecke im Raum, darum geht es am F1-Wochenende in Monza (9.-12. September 2021) allerdings nicht. Stattdessen wird die berühmte Zielkurve 'Parabolica' Jahre nach ihrem Kiesbett auch ihren wohlklingenden Namen verlieren.

Wie einer Ankündigung auf der Webseite der Strecke zu entnehmen ist, wird die ultraschnelle Kurve am Samstag, den 11. September, Tag des zweiten Sprintqualifyings der Formel-1-Geschichte, zu Ehren des ehemaligen und am 25. April 2001 verstorbenen Ferrari-Fahrers Michele Alboretos umbenannt und trägt künftig den Namen 'Curva Alboreto'.

Monza: Auf Variante Ascari folgt Curva Alboreto

Somit wird in Monza ab sofort auf die nach dem zweimaligen Weltmeister Alberto Ascari benannte 'Variante Ascari' gleich die nächste nach einem der erfolgreichsten Formel-1-Fahrer Italiens benannte Kurve folgen. Alboreto gewann 1984/85 drei Rennen für Ferrari, feierte insgesamt fünf Karrieresiege in 194 Rennen und schnitt 1985 als Vize-Weltmeister ab.

Für Ferrari gewann Alboreto drei Rennen, Foto: Sutton
Für Ferrari gewann Alboreto drei Rennen, Foto: Sutton

Die Entscheidung zur Umbenennung traf Angelo Sticchi Damiani, Chef des italienischen Automobilverbands ACI nach einstimmiger Zustimmung des Sportrats. Offiziell werden soll der neue Name im Rahmen einer Zeremonie in Monza am Samstag, den 11. September, der auch Alboretos Wittwe Nadia, weitere Familienmitglieder, Damiani, F1-Chef Stefano Domenicali und Giuseppe Redaelli, Präsident des Autodromo Nazionale Monza, beiwohnen werden.

Italienischer Motorsport ehrt Alboreto zum 20. Todestag

Zufällig kommt die Umbenennung der 1955 errichteten Parabolica nicht, sondern 20 Jahre nach dem Tod Alboretos im Alter von 44 Jahren bei einem Langstreckentest für Audi auf dem Lausitzring im Jahr 2001. Zuvor hatte sich der Italiener bereits 1997 gemeinsam mit Stefan Johansson und Tom Kristensen zum Sieger der berühmten 24 Stunden von Le Mans gekrönt.

Michele Alboreto 1985 in Monza, Foto: Sutton
Michele Alboreto 1985 in Monza, Foto: Sutton

Auch mit Monza verbindet den gebürtigen Mailänder eine enge Geschichte. So startete Alboreto seine Karriere 1976 in der Formula Monza. Seit 1981 startete Alboreto in der Formel 1, von 1984 bis 1988 für die berühmte Scuderia Ferrari, ehe es zurück zu Tyrrell, dann zu Larrousse, Arrows, BMW und Minardi ging. Neben Formel 1 und in Le Mans startete Alboreto auch in der DTM und Formula Indy.