Der Spanien-GP 1993 sah das vielleicht beste Podium der Formel-1-Geschichte. Ein junger Michael Schumacher nahm es mit der Elite des Grand-Prix-Sports auf und leistete Ayrton Senna und Alain Prost auf dem Podium Gesellschaft. Es sollte eine einmalige Erscheinung in der kurzen Zeit sein, welche die drei Legenden zusammen im Grid der Königsklasse verbrachten.

Formel 1 heute vor 30 Jahren: 14 WM-Titel auf einem Podium

Ohne es zu wissen, wurden Formel-1-Fans 1993 in Barcelona Zeuge eines ganz besonderen Podiums. Die beiden WM-Kontrahenten Alain Prost und Ayrton Senna - beide da noch im Kampf darum, wer sich als erster ein Vierfach-Weltmeister nennen durfte - belegten die Plätze eins und zwei, während ein gewisser Michael Schumacher, in seiner zweiten vollen F1-Saison, zum ersten Mal neben den beiden lebenden Legenden auf dem Treppchen stand.

Es sollte das einzige Mal in der F1-Geschichte bleiben, dass sich diese drei ganz oben trafen. Barcelona 1993 bildete auch eher einen glücklichen Zufall als einen echten Dreikampf dreier F1-Legenden. Eigentlich waren die Williams von Prost und Damon Hill auf Doppelsieg-Kurs gewesen, doch ein Motorschaden beendete Hills Rennen. Prosts Sieg war komfortabel, Senna und Schumachers Duell um Platz zwei zu Rennende kurz - Schumacher stolperte beim Überrunden und musste sich mit Platz drei zufrieden geben.

Die Zukunft sollte ihr Übriges tun, um einen echten Dreikampf der drei Giganten zu unterbinden. Prost holte 1993 seinen vierten Titel und verabschiedete sich in den Ruhestand. 1994 hätte zumindest zum Duell Senna gegen Schumacher werden können, dann verunfallte Senna in Imola tödlich. Schumacher begann seine Rekord-Karriere mit dem ersten von sieben WM-Titeln.

Legenden-Podium 1993 in Barcelona: Senna, Prost, Schumacher, Foto: Sutton
Legenden-Podium 1993 in Barcelona: Senna, Prost, Schumacher, Foto: Sutton

Formel 1 heute vor 19 Jahren: Jimmy Jump auf der Strecke!

2004 sah die Überraschung in Barcelona ganz anders aus. Während sich das Starterfeld, angeführt von Polesitter Michael Schumacher - der mittlerweile längst die WM-Titel von Prost und Senna überflügelt hat - auf der Warm-Up-Runde befindet, sprintet ein Flitzer auf die Zielgerade!

Es ist der Spanier Jaume Marquet, stellt sich danach heraus. Ein "professioneller Flitzer" - 2002 zum ersten Mal bei einem Fußballspiel des FC Barcelona, und auch seitdem hat er eine lange Liste an Auftritten angehäuft - von Fußball bis Song Contest. 2004 bei der Formel 1 kommt er nicht weit, Streckenposten drängen ihn vom Grid und bringen ihn zu Fall. Das Rennen kann normal gestartet werden.

Für Schumacher wird es der fünfte Sieg im fünften Rennen - Rekord. Schon zu dem Zeitpunkt wirkt er uneinholbar, und wird es 2004 auch bleiben. Mit zwölf Siegen in den ersten 13 Rennen sichert er sich den siebten WM-Titel.

Was sonst noch geschah:

Vor 41 Jahren: Nach dem Unfalltod von Gilles Villeneuve ist die Stimmung zum Start des Belgien-GPs von 1982 gedämpft. Ferrari zieht das Auto von Villeneuves Teamkollegen Didier Pironi zurück und startet nicht. John Watson gewinnt vor Keke Rosberg und Eddie Cheever, für letzteren ist es das erste Podium.

Vor 13 Jahren: Red-Bull-Pilot Mark Webber bringt seine WM-Ambitionen mit einem Start-Ziel-Sieg beim Spanien-GP auf Kurs. Hinter ihm folgen seine Titel-Kontrahenten Fernando Alonso und Sebastian Vettel. Michael Schumacher steht - anders als bei den anderen beiden Barcelona-Rennen in diesem Artikel - nicht auf dem Podium. Wird aber Vierter.