Silverstone: Typisch britisches Wetter

Am letzten der drei Testtage im Home of british Motorracing bekamen die sieben Aktiven noch einmal typisch britisch Wetter geboten: Auf regennasser Fahrbahn fuhr der Brasilianer Antonio Pizzonia in seinem Williams in Abwesenheit der McLaren und Renault die Tagesbestzeit.

Der Südamerikaner konzentrierte sich im Laufe des Tages auf Regenreifentests für Michelin sowie Rillenreifentests für sein Heimrennen in Interlagos. Dort wird er höchstwahrscheinlich zum dritten Mal in Folge als Vertreter von Nick Heidfeld im zweiten Stammcockpit Platz nehmen.

Sollte der Mönchengladbacher aber noch länger ausfallen, könnte Nico Rosberg in den letzten beiden Rennen in Asien im zweiten FW27 sitzen. Heute war dies ohnehin schon der Fall: Rosberg wurde hinter Tonio Liuzzi Dritter. Der Italiener legte damit auch im Nassen eine schnellere Zeit als sein Teamkollege Christian Klien hin.

Trotz des vielen Regens verlief der Tag ohne allzu viele rote Flaggen. Die erste Unterbrechung verursachte der Japaner Sakon Yamamoto nach einem Dreher in seinem Jordan. Danach sorgten auch noch Pizzonia und Ralf Schumacher wegen Getriebe- respektive Motorenproblemen für Unterbrechungen.

Aufgrund des schlechten Wetters scheint das Debüt des TF105B nun doch nicht in Interlagos stattzufinden. Ralf Schumacher konnte nur am Nachmittag 16 Umläufe damit absolvieren und somit keine großen Aussagen über den Wagen machen. Sein Teamkollege Olivier Panis war mit der B-Version dennoch zufrieden: "Es war eine positive Woche und das Auto hat seit dem letzten Test einen großen Schritt gemacht."

Toyotas Technischer Koordinator Keizo Takahashi blieb gegenüber Autosport-Atlas dennoch zurückhaltend: "Obwohl Ralf mit dem Auto zufrieden war, konnten wir nicht so viele Daten sammeln, wie wir das gerne gehabt hätten. Wir müssen mehr testen. Deshalb werden wir beim nächsten Test sehen, ob wir den Wagen in den letzten zwei Rennen einsetzen werden. Momentan gibt es nur eine minimale Chance ihn in Brasilien zu sehen."

Am Ende der Zeitenliste fand sich auch am Donnerstag wieder der Japaner Sakon Yamamoto ein. Dieser absolvierte seinen erst zweiten F1-Testtag und zeigte sich vor seinem Einsatz als Jordan-Freitagstester beim Japan GP geläutert: "Ich bin es einfach nicht gewohnt Gas zu geben, wenn so viel Abtrieb für mich arbeitet", verriet er gegenüber Autosport-Atlas. "Die Beschleunigung ist einfach sehr viel größer als ich gedacht habe. Derzeit schmerzt es mich nach all den Brems- und Beschleunigungsmanövern sogar den Mund aufzumachen. Ich muss noch viel mehr Krafttraining absolvieren."

Die Testzeiten aus Silverstone

Platz Fahrer (Team) Reifen Zeit Runden
1. Antonio Pizzonia (Williams) M 1:20.720 64
2. Tonio Liuzzi (Red Bull) M 1:20.922 39
3. Nico Rosberg (Williams) M 1:21.152 63
4. Christian Klien (Red Bull) M 1:21.687 50
5. Ralf Schumacher (Toyota) M 1:22.098 33
6. Sakon Yamamoto (Jordan) B 1:18.614 60
7. Olivier Panis (Toyota) M 1:40.684 10

Jerez: Gené schließt Test ab

Dritter und letzter Testtag für Marc Gené und die Scuderia Ferrari in Jerez: Der Spanier spulte wie üblich seine Reifentests ab und absolvierte insgesamt 88 Umläufe auf der südspanischen Rennstrecke. Seine Tagesbestzeit belief sich auf 1:19.555 Minuten. Die Scuderia wird erst im Dezember nach Jerez zurückkehren.

Barcelona: Testabschluss für B·A·R

Auch am dritten Testtag schickte British American Racing drei Piloten auf den Circuit de Catalunya: Neben den beiden Stammfahrern Jenson Button und Takuma Sato war diesmal Adam Carroll der Dritte im Bunde.

Während Button und Sato jeweils eine dreistellige Rundenanzahl zurücklegten, quetschte sich Carroll immerhin für 53 Umläufe in den Ruhepausen der beiden Stammpiloten in seinen Entwicklungswagen für die Saison 2006.