Ferrari verstärkt den Support für Haas ab der Formel-1-Saison 2021 mit noch mehr Knowhow in Form von Personal. Nachdem die Scuderia Anfang Dezember bereits den Transfer von Technikdirektor Simone Resta zum Kundenteam aus den USA bekanntgeben hatte, wird nun ein eigener Standort für Haas mit zusätzlichen Mitarbeiter aus Maranello hochgezogen. Hintergrund ist die ab kommendem Jahr greifende Budgetobergrenze in der F1.

"Diese Leute werden in Maranello in einem separaten Gebäude neben der Scuderia Ferrari sitzen und keinen Zugang zu den Anlagen der Scuderia Ferrari haben", stellt Ferrari-Teamchef Mattia Binotto klar. Durch den ab 2021 geltende Budget Cap von 145 Millionen US-Dollar war der italienische Traditionsrennstall dazu gezwungen, einen Teil seiner Belegschaft von der Gehaltsliste zu streichen.

Die intensivierte Kooperation mit Haas ermöglicht Ferrari, diesen Schritt ohne Entlassungen des betroffenen Personals zu machen. "Für uns war dies notwendig, denn wir müssen unsere Organisation verkleinern um die Budgetobergrenze einzuhalten", so Binotto, der im ersten Schritt mit Simone Resta den Leiter der Chassisabteilung aus Maranello verlagerte.

Alles zu Mick Schumachers Formel 1-Einstieg! MSM Ausgabe 76: (02:21 Min.)

Haas-Deal mit Mick Schumacher als Chance

Vor dem Hintergrund der Platzierung von Ferrari-Junior Mick Schumacher bei Haas sieht er den Personaltransfer als wichtigen Schritt. "Mick Schumacher wird nächstes Jahr ein Haas-Fahrer sein. Das ist für uns eine großartige Möglichkeit, die Stärke der Zusammenarbeit zwischen uns zu zeigen."

Nach zwei Jahren in der Krise eröffnen sich auch Haas damit neue Ressourcen. "Ich denke, das ist für sie eine großartige Möglichkeit, denn so können sie ihre technische Organisation verstärken", so Binotto. Gleichzeitig plant Ferrari nicht, aus Haas eine Art Schwesterteam zu machen, wie es Red Bull mit AlphaTauri betreibt.

Ferrari froh über Personaltransfer mit Haas

"In erster Linie sind sie Kunden. Ich denke, das ist ganz klar. Wir beliefern sie nächste Saison mit Power Units und Getrieben, wie wir es in der Vergangenheit gemacht haben", betont er. "Haas ist ein völlig unabhängiges Team. Es ist auch kein Juniorteam und wir tauschen keinerlei Informationen über die Grenzen des Erlaubten hinweg aus."

Darüber hinaus gibt es einen positiven Nebeneffekt des Transfers, der nicht zu verachten ist. "Wenn ich schon entscheiden muss, meine Organisation zu verringern, bin ich natürlich froh darüber, zu wissen, dass die Jungs zu Haas gehen und ihr Team verstärken, anstatt auf dem Arbeitsmarkt zu landen und für irgendein anderes Team verfügbar zu sein."