Mit der schnellsten je gefahrenen Runde der Formel-1-Geschichte sicherte sich George Russell ausgerechnet bei seinem ersten offiziellen Einsatz für Mercedes die Bestzeit. Im 1. Freien Training zum Sakhir GP fuhr der Brite in 54,546 Sekunden um den Außenkurs des Bahrain International Circuit. Russell ist an diesem Wochenende für Mercedes im Einsatz, weil Weltmeister Lewis Hamilton positiv auf das Coronavirus getestet wurde.

Auf der lediglich 3,543 Kilometer kurzen Strecke fiel somit ein 46 Jahre alter Rekord von Niki Lauda. Der Österreicher fuhr 1974 beim Frankreich GP in Dijon die bislang schnellste Rundenzeit der Formel-1-Geschichte. In seinem Ferrari umrundete Lauda die 3,289 Kilometer kurze Strecke in 58,790 Sekunden.

Das Ergebnis: Alle Fahrer probierten im 1. Training bereits die weichste Reifenmischung aus. Russell fuhr damit knapp zwei Zehntelsekunden schneller als Max Verstappen auf Rang zwei. Alexander Albon im zweiten Red Bull war nochmal eine Zehntel langsamer.

Valtteri Bottas fuhr zahlreiche Sektorbestzeiten, bekam seine Runde aber nicht zusammen. Der Finne beendete die Session auf Platz vier mit drei Zehntel Rückstand auf seinen Interims-Teamkollegen. Dahinter zeigte AlphaTauri eine starke Vorstellung mit Daniil Kvyat und Pierre Gasly auf den Rängen fünf und sechs.

Esteban Ocon landete im Renault auf Rang sieben vor Sebastian Vettel im besseren der beiden Ferrari. Daniel Ricciardo und Charles Leclerc komplettierten die Top-10.

Die Zwischenfälle: Die verkürzte Streckenvariante sorgte gleich für Action: Der bislang nicht genutzte Teil zwischen Kurve vier und Kurve neun ist überraschend wellig. Weil der Abschnitt mit hohen Geschwindigkeiten durchfahren wird, gab es spektakuläre Bilder von nervösen und aufsetzenden Autos.

Charles Leclerc suchte die Ideallinie vergeblich im Kiesbett neben Kurve sieben. Der Ferrari-Pilot konnte aber ohne größere Probleme weitermachen. Glimpflich verlief auch ein Abflug von Alexander Albon: Der Thailänder verlor in Kurve zwei die Kontrolle über seinen Red Bull und konnte den Gegenpendler nicht mehr abfangen. Der Reifensatz konnte folglich abgeschrieben werden.

Kurve acht, wo die Außenvariante wieder auf die herkömmliche Strecke zurückführt, könnte noch für Diskussionen sorgen. Fast alle Fahrer bezogen dort die Auslaufzone am Kurvenausgang mit in die Ideallinie ein. Bislang überwacht die Rennleitung die Stelle nicht.

Die Rochade-Fahrer: George Russell feierte seinen Mercedes-Einstand mit Bestzeit. Der Hamilton-Ersatz hatte aber durchaus noch ein wenig Schwierigkeiten bei der Eingewöhnung. Neben den zu großen Füßen bereiteten ihm auch die Schultern im F1 W11 Probleme. Auch an das ein oder andere Prozedere musste er sich erst noch gewöhnen.

Die Formel-1-Neulinge Pietro Fittipaldi und Jack Aitken hatten etwas mehr zu kämpfen. Aitken, der Russell bei Williams ersetzt, legte einen harmlosen Dreher ein. Grosjean-Ersatz Pietro Fittipaldi zerstörte einen Reifensatz mit einem heftigen Verbremser. Fittipaldi beendete die Session im Haas auf Rang 19, Aitken im Williams auf Rang 20.

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