Mick Schumacher hat es geschafft: Der 21-jährige Sohn von Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher tritt endgültig in die Fußstapfen seines Vaters und wird 2021 in der Königsklasse an den Start gehen. Motorsport-Magazin.com beantwortet die wichtigsten Fragen zum Formel-1-Märchen rund um Mick Schumacher und das Haas-Team.

Wieso hat Schumacher die Startnummer 47?

Seit 2014 dürfen sich die Piloten in der Formel 1 ihre Startnummer selbst aussuchen. Zuvor entschied die Platzierung in der Weltmeisterschaft darüber. Schumacher entschied sich für die 47. "Meine Lieblingszahlen 4 und 7 sind leider schon vergeben", begründet er seine Wahl. Lando Norris fährt mit der 4, Kimi Räikkönen mit der 7 auf dem Auto.

Die 47 hat einen netten Nebeneffekt. "Die Geburtstage unserer Familie zusammengezählt ergeben genau 47", so Schumacher. Familienoberhaupt Michael Schumacher wurde am 03. Januar 1969 geboren, Mutter Corinna Schumacher am 02. März 1969. Schwester Gina-Maria feiert am 20. Februar Geburtstag, Mick selbst am 22. März. 2 + 3 + 20 + 22 ergibt 47.

Welche Ziele hat Mick Schumacher 2021?

Konkrete Ziele gibt Schumacher selten aus. "Ich will mich weiterentwickeln und Innenleben und Abläufe eines Formel-1-Teams kennenlernen", so der Deutsche. In Formel 3 und Formel 2 steigerte er sich im zweiten Jahr stets enorm. "Es ist aber nicht mein Ziel, immer zwei Jahre zu brauchen", stellt er klar. "Mit den Erfahrungen der letzten Jahre habe ich einige Utensilien, da gut mitzufahren." Schumacher ist sich natürlich auch der Tatsache bewusst, dass er bei Haas nicht um Siege kämpfen wird: "Wir müssen da die Erwartungen vieler ein bisschen dämpfen."

Wie lange läuft der Formel-1-Vertrag?

In der Presseaussendung ist von einem 'mehrjährigen Vertrag' die Rede. Das hat einen einfachen Grund: "2021 wird für uns ein Übergangsjahr", betont Haas Teamchef Günther Steiner stets. Ein Großteil der Fahrzeugentwicklung ist eingefroren, der Rennstall erwartet deshalb keinen riesigen Aufschwung für die nächste Saison. Der Fokus liegt auf dem großen Regelumbruch 2022.

Deshalb würde es keinen Sinn machen, einen Fahrer nur für ein Jahr zu verpflichten - erst recht nicht bei einem Rookie. "Aber auch bei anderen Fahrern: Sie brauchen schon sechs Monate, bis sie sich ins Team eingelebt haben." Schumacher wird also mindestens bis 2022 in der Formel 1 bleiben. "Die genauen Vertragsdetails eröffne ich aber nicht", enttäuscht Steiner. Eine Option auf ein drittes Jahr ist durchaus möglich.

Wer ist Teamkollege Nikita Mezepin?

Bereits am Dienstag gab Haas Nikita Mazepin als Fahrer bekannt. Auch der russische Milliardärs-Sohn unterschrieb einen mehrjährigen Vertrag - möglicherweise folgt ein Sponsorenvertrag des väterlichen Betriebs noch. Doch der Russe ist besser als sein Ruf: 2018 wurde er als Neuling Vizemeister in der GP3. Nach einer schwachen Rookie-Saison 2019 in der Formel 2 kämpft er beim Saisonfinale theoretisch sogar noch um den Titel. Bei Formel-1-Tests zeigte er ordentlich Vorstellungen, fuhr sogar im Mercedes Tagesbestzeit bei einer offiziellen Session.

Schumacher kennt Mazepin bestens: "Wir waren schon 2013 und 2014 im Kartsport Teamkollegen." Auch in der Formel 3 und nun in der Formel 2 kreuzten sich ihre Wege. Bislang immer mit dem besseren Ausgang für Schumacher.

Wie geht es in der Formel 2 weiter?

Schumacher führt die Meisterschaft vor dem Finalwochenende an. 14 Punkte Vorsprung auf Callum Ilott sind geblieben. Der Brite, der lange mit Schumacher um das Formel-1-Cockpit kämpfte, ist realistisch gesehen der einzig verbliebene Titelkonkurrent. Das Finalwochenende wird vom Aufstieg in die Formel 1 noch nicht beeinflusst, Schumacher startet ganz regulär. "Eventuell bin ich jetzt entspannter und ich kann mich voll auf das Wochenende und meine Arbeit konzentrieren. Es kann sein, dass es jetzt einfacher wird - es kann aber auch schwieriger sein", sagt er selbst.

Wann sitzt Schumacher zum ersten Mal im Haas?

Ein wenig Formel-1-Erfahrung hat Schumacher schon. Immer wieder durfte er bereits historische Boliden seines Vaters fahren. Aber auch mit der modernen Technik ist der 21-Jährige vertraut: 2019 fuhr er zwei Tage lang bei offiziellen Testfahrten in Bahrain. Erst im Ferrari, dann im Alfa. Erst kürzlich wurde er bei einem Privattest von Ferrari im 2018er Boliden auf einen Trainingseinsatz mit Alfa am Nürburgring vorbereitet, der schließlich dem Wetter zum Opfer fiel.

Schumacher wird die verlorene Trainingssitzung aber nachholen: Im 1. Freien Training zum Abu Dhabi Grand Prix wird er dann im Haas Platz nehmen. Direkt nach dem Saisonfinale findet auch noch ein Young Driver Test auf dem Yas Marina Circuit statt. Schumacher darf dabei erneut ans Steuer.

Bleibt Schumacher Ferrari-Junior?

Die Entscheidung, wer das Haas-Cockpit bekommt, hat tatsächlich Ferrari getroffen. Die Italiener hatten eine Abmachung mit Haas, einen Junior ins Cockpit zu setzen. Schumacher setzte sich letztlich durch. Damit ist auch klar: Mick Schumacher bleibt Teil der Ferrari Driver Academy. Möglicherweise wird Ferrari auch in seine weitere Formel-1-Ausbildung involviert. Entsprechende Gespräche finden in den nächsten Wochen zwischen Ferraris Sportdirektor Laurent Mekies und Günther Steiner statt.