Die Spatzen pfiffen es schon länger von den Dächern, nun ist es offiziell: Mick Schumacher wird 2021 für Haas in der Formel 1 fahren. Das gab der US-amerikanische Rennstall am Mittwochmorgen in einer Pressemitteilung bekannt.
"Die Aussicht, nächstes Jahr in der Formel-1-Startaufstellung zu stehen, macht mich unglaublich glücklich und ich bin einfach nur sprachlos", so Schumacher. "Ich möchte mich bei Haas, Ferrari und der Ferrari Driver Academy für das Vertrauen in mich bedanken. Ich möchte auch meinen Eltern meine tiefste Liebe und Dankbarkeit ausdrücken. Ich verdanke ihnen alles."
Haas Teamchef Günther Steiner ist voll des Lobes für seinen neuen Piloten: "Die Formel 2 ist seit langer Zeit Schauplatz für Talente, um ihr Können unter Beweis zu stellen. Das diesjährige Feld ist zweifellos eines der stärksten in den vergangenen Jahren. Mick hat Rennen gewonnen, Podien geholt und 2020 ziemlich außergewöhnliche Talente geschlagen."
Kritikern, Schumacher hätte den Aufstieg nur aufgrund seines Namens geschafft, kommt Steiner zuvor: "Ich bin davon überzeugt, dass er die Chance, in die Formel 1 aufzusteigen, mit seinen Leistungen verdient hat."
Mick Schumacher: Als Formel-2-Champion in die Formel 1?
Schumacher führt vor dem finalen Rennwochenende in Bahrain die Meisterschaft in der Formel 2 an. Als Teil der Ferrari Driver Academy wurden ihm schon längere Zeit beste Chancen auf ein Formel-1-Cockpit zugerechnet. Nachdem Alfa Romeo mit Kimi Räikkönen und Antonio Giovinazzi verlängerte, war Haas als zweites Ferrari-Kundenteam der logische Schritt für Schumacher.
Wenn alles nach Plan verläuft wird der Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher am 21. März 2021, einen Tag vor seinem 22. Geburtstag, erstmals bei einem Formel-1-Rennen in der Startaufstellung stehen. Der Saisonstart ist traditionell im australischen Melbourne angesetzt.
Ganz so lange muss sich Schumacher aber nicht mehr gedulden: Schon in einer Woche erhält er einen Trainingseinsatz beim Abu Dhabi GP. Beim Young Driver Tests nach dem Saisonfinale darf er noch einmal im Cockpit Platz nehmen.
Auch wenn Schumachers geplante Trainingssession für Alfa in dieser Saison am Nürburgring dem Wetter zum Opfer fiel, Erfahrung in einem Formel-1-Auto konnte der Deutsche schon sammeln. Im vergangenen Jahr testete er in Bahrain erst für Ferrari und anschließend für Alfa Romeo. In der Zwischenzeit wurde er von Ferrari mit einem älteren Boliden bei privaten Tests vorbereitet.
Nikita Mazepin ist Schumachers Teamkollege
Erst einen Tag zuvor hatte Haas verkündet, dass der Russe Nikita Mazepin im kommenden Jahr an den Start gehen wird. Nach dem Rauswurf von Romain Grosjean und Kevin Magnussen hatte das Team gleich zwei Cockpits neu zu besetzen.
Schumacher kennt seinen neuen Teamkollegen bereits aus den Nachwuchsserien. 2017 fuhren beide in der Formel 3 Europameisterschaft, seit der vergangenen Saison konkurrieren Schumacher und Mazepin in der Formel 2.
Bislang hatte immer der Deutsche die Nase vorne. Mit 43 Punkten Rückstand vor dem Finale hat Mazepin nur noch theoretische Möglichkeiten, seinen zukünftigen Teamkollegen zu schlagen.
Haas dämpft Erwartungen für 2021
Wunder darf man vom Rookie-Duo 2021 aber nicht erwarten. Das aktuelle Paket reichte bislang nur für drei magere Zähler, was den vorletzten Platz in der Konstrukteurs-WM bedeutet.
Dass die Entwicklung des Autos zur nächsten Saison zu einem Großteil eingefroren ist, hilft dabei nicht. Allerdings gibt es auch Vorteile dadurch. "Wir haben die eine Möglichkeit vor uns, einen neuen Fahrer auszuprobieren und ihn auszubilden, weil wir unser Paket für 2021 gut kennen", erklärt Steiner.
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