Kein Punkte für Sebastian Vettel beim dritten und letzten Ferrari-Heimrennen der Formel-1-Saison 2020 in Imola. Beim Emilia Romagna Grand Prix fuhr der vierfache F1-Weltmeister diesmal ein nahezu vollständig sauberes Rennen. Einzig kurz nach dem Start touchierte Vettel in Tosa Kevin Magnussen, drehte den Haas damit um, beschädigte sich den eigenen Frontflügel, kam aber ohne Strafe davon.

Durch einen langen ersten Stint lag der Heppenheimer kurzzeitig auf Platz vier, allerdings Boxenstopp-unbereinigt. Zumindest Kandidat für die Top-10 schien Vettel zu diesem Zeitpunkt allerdings zu sein - immerhin fuhr er unmittelbar vor Kimi Räikkönen, der ebenfalls erst spät zum Stopp kam und am Ende Neunter wurde. Doch dann patzte Ferrari beim Boxenstopp in Runde 40.

Sebastian Vettel: Ferrari-Patzer kostet zehn Sekunden

Vorne rechts wollte der Schlagschrauber nicht, wie er sollte. 13,18 Sekunden lang dauerte der Reifenwechsel am SF1000. Vettel verlor also über zehn Sekunden im Vergleich mit einem normalen Boxenstopp. „Wir hatten keinen guten Stopp und der hat uns letzten Endes das Rennen gekostet. Danach war ich wieder hinten drin. Da habe ich einfach ziemlich viel Zeit verloren“, klagte Vettel.

Einen Strick dreht er der Scuderia daraus nicht. Im Gegenteil. Vettel leidet eher mit seinen Mechanikern. „Das tut weh, das ist auch für sie sehr schmerzhaft“, sagte Vettel. „Echt schade, denn sonst hätten wir ein paar Punkte abstauben können.“ Und das, obwohl Ferrari strategisch eine andere Route wählte als Vettel wünschte.

Vettel wollte andere Strategie

Der Heppenheimer wäre gerne noch länger gefahren, um dann - wie später Räikkönen - auf Soft statt des erfolgten Wechsels von Medium auf Hard im geplanten Schlussstint zu setzen. „Ich hatte auch nachgefragt. Ich wollte auf den Weichen, aber ich weiß nicht ... Mir wurde gesagt, wir verlieren gegen über dem Lando Norris“, berichtete Vettel. „Ich hätte aber gerne in Kauf genommen, eine Position zu verlieren und weitere zehn oder 15 Runden draußen zu bleiben, um dann auf Soft anzugreifen.“

Er müsse sich da aber auf das Team verlassen. „Ich sehe die Abstände ja nicht“, sagte Vettel. „Mit diesem Stopp hat es dann aber sowieso nicht sollen sein. Deshalb gab es keine Punkte.“ Durch das späte Safety Car wegen Max Verstappens Ausfall bekam Vettel letztlich doch noch den gewünschten Soft. Das half allerdings wenig. „Wir haben versucht auf die weichen Reifen zu gehen. Wir waren da aber nicht die einzigen“, erklärte Vettel. „Und wir waren so weit hinten, das hat dann auch keinen so großen Unterschied mehr gemacht.“

Vettel erleichtert: Pace in Imola nicht verkehrt

Ansonsten zeigte sich Vettel erstmals seit einer gefühlten Ewigkeit zufrieden mit seinem Rennen. „Es war auf jeden Fall deutlich besser. Ich denke die Pace war gar nicht so verkehrt“, sagte Vettel. „Aber im Rennen ist es meistens nicht so schlimm. Ich tue mich eher im Qualifying schwer, auf eine Runde den Grip zu finden. Im Rennen spielen dann andere Faktoren rein. Wir waren oft hinten drin. Aber heute hatte ich das Glück, nach zehn oder 15 Runden freie Fahrt zu haben und das konnte ich dann nutzen. Der Medium hielt da auch ganz gut, die Pace im ersten Stint war gut. Deshalb ist es jetzt nicht das Ergebnis, das wir wollten oder heute verdient haben.“

Formel 1, Imola Q&A: Warum patzt Ferrari immer bei Vettel? (14:58 Min.)