Die Formel-1-Premiere in Mugello begann chaotisch: Nach einer Kurve kollidierten Kimi Räikkönen, Max Verstappen und Pierre Gasly, eine Kurve später drehte sich Carlos Sainz, in den Sebastian Vettel schließlich auffuhr. Für Verstappen und Gasly war das Rennen damit bereits beendet.

Fünf Runden lang musste das Safety Car das Feld anführen, bis die havarierten Fahrzeuge aus der Gefahrenzone entfernt waren. Beim Restart kam es dann zum ganz großen Chaos: Weil die Start- und Zielgerade des Mugello Circuit besonders lang ist, taktierte der Führende Valtteri Bottas besonders lange, ehe er das Tempo anzog.

Bottas' Taktik löste weiter hinten im Feld Chaos aus. Nicholas Latifi ging viel zu früh aufs Gas und musste anschließend heftig bremsen und Kevin Magnussen ausweichen, um niemanden zu überholen. Antonio Giovinazzi war mit Latifi mitgezogen, konnte aber anschließend nicht mehr rechtzeitig verzögern, als Latifi Magnussen auswich.

Mit riesigem Überschuss fuhr Giovinazzi schließlich auf Magnussen und Latifi auf. Carlos Sainz, der direkt dahinter fuhr, konnte ebenfalls nicht mehr reagieren und komplettierte die Massenkarambolage.

Latifi weist Schuld von sich: Konnte nichts machen

"Schon in der letzten Kurve kam es fast zur Kollision zwischen mir und Kevin", so Latifi, der jegliche Schuld von sich weist: "Weil hier die Ziellinie so spät kommt, spielt der Führende bis dahin und fährt nicht mit konstanter Pace. Ich kann mich aber nur an den Autos um mich herum orientieren, den Führenden sehe ich nicht. Ich hätte wirklich nichts machen können, um den Unfall zu verhindern. "

"Das war ein sehr gefährliches Manöver", schimpfte Antonio Giovinazzi. "Ich konnte nicht ausweichen. Zwei Autos hielten vor mir komplett an. Das war sehr gefährlich, hoffentlich sind alle okay."

Sainz hielt sich nach dem Auffahrunfall zunächst die Hand. Der McLaren-Pilot konnte aber schnell Entwarnung geben: "Ich bin okay. Aber der Crash war erschreckend. Wir fahren mit 290 km/h und jeder vor mir dachte offenbar, dass das Rennen schon wieder lief. Das war nicht der Fall und dann hat jeder gebremst."

Regeländerung sorgt für Restart-Chaos

Seit einer Regeländerung vor einigen Jahren dürfen die Piloten bei einem Restart nicht mehr ab der zweiten Safety-Car-Linie überholen, sondern müssen bis zur Startlinie warten. Dadurch kommt es auf Strecken mit einer langen Start- und Zielgeraden oftmals zu solch kuriosen Restarts, bei denen der Führende bis zum letzten Moment mit dem Anziehen des Tempos wartet, um nicht überholt zu werden.

Weil gleich vier Autos auf der Start- und Zielgeraden geborgen werden mussten und jede Menge Karbonsplitter auf der Strecke verteilt waren, entschied sich die Rennleitung dazu, den Toskana GP zu unterbrechen. Nach Monza war das bereits die zweite Rennunterbrechung innerhalb nur einer Woche. Nach 25 Minuten wurde der Grand Prix stehend neu gestartet.