Zum dritten Mal in dieser Saison reiste Ferrari in Istanbul ohne WM-Punkte im Gepäck von einer Rennstrecke ab. Entsprechend unverblümt äußert sich Michael Schumacher auch eine Woche nach dem Debakel in der Türkei.

"Das war mit Sicherheit der schlechteste Auftritt der Saison und seit langer Zeit. Eine große Enttäuschung nach der Hoffnung, die nach Budapest doch wieder aufgekommen war", klagte der Weltmeister vor dem Heimspiel seines Teams in Monza. "Nach Ungarn liebäugelten wir damit, dass wir die Saison noch drehen und doch wieder auf die Erfolgsspur zurückkehren könnten, daher war das Rennen in der Türkei ein herber Rückschlag."

Doch Schumacher und Ferrari wollen sich davon "nicht so schnell unterkriegen" lassen. "Wir hatten so viele gute Jahre, da wird uns so ein schwieriges Jahr nicht wirklich durcheinander bringen", versucht sich der Weltmeister mit Durchhalteparolen. "Wir sind alle noch motiviert und konzentriert, und wir alle arbeiten hart daran, wieder den Anschluss zu finden."

Helfen sollen ihnen dabei die anstehenden Rennstrecken, die den Vorgängerautos des F2005 immer recht gut mundeten. "Die kommenden Rennen sind allesamt Rennen, bei denen wir oft gut ausgesehen haben und bei denen wir die Verhältnisse kennen", macht Schumacher den Tifosi Mut. "Ich bin zuversichtlich, dass wir bald wieder besser dastehen werden. Denn natürlich wollen wir den Tifosi ein starkes Ferrari-Team präsentieren. Dafür hoffen wir aber auch auf ihre Unterstützung."

Dennoch weiß auch der Champion, dass man in diesem Jahr in Monza wohl nicht um den Sieg kämpfen wird können. Stattdessen sind die "Erwartungen diesmal etwas reduziert". "Die Tests in der vergangenen Woche haben Besserung gezeigt, aber ich bin mir nicht sicher, ob wir auf einen Podiumsplatz oder eine vergleichbare Vorstellung wie in Ungarn hoffen können. Aber wir können um Punkte fahren, und auch wenn das nicht unser wahrer Anspruch sein kann, ist es doch ein Schritt zurück zu alter Stärke."