Jacques Villeneuve:
Monza ist eine der Strecken, die ich von meiner Zeit in der Formel 3 am besten kenne. Die italienischen Fans sind sehr motorsportbegeistert und Monza ist ein besonderer Ort. Der Kurs selbst unterscheidet sich stark von den meisten anderen Strecken. Die Kurven sind durch lange Geraden miteinander verbunden, und das gibt einem die Möglichkeit, sich etwas zu entspannen. Die letzte Kurve, die Parabolica, ist ziemlich speziell. Es ist nicht einfach, sie korrekt zu fahren. Sie ist schnell, lang gezogen und eine entscheidende Stelle, denn sie markiert das Ende der einen und den Anfang der nächsten Runde. Wenn man hier einen Fehler macht, so vermasselt man gleich zwei Runden auf einmal! In Monza braucht man ein Setup für die Geraden und die Hochgeschwindigkeitskurven. Gleichzeitig muss das Auto so abgestimmt sein, dass es in den engen Schikanen über die Randsteine fahren kann. Diese Strecke ist die einzige, auf der wir mit sehr niedrigem Abtrieb unterwegs sind. Folglich fühlt sich der Bolide im Vergleich zum Rest der Saison leichter an.

Felipe Massa::
Ich hatte immer eine schöne Zeit in Monza, denn vor meiner Formel-1-Karriere hatte ich hier in der Formel Renault und Formel 3000 viele Erfolge feiern können. Damals lebte ich ganz in der Nähe in Erba. Ich mag, dass wir mit niedrigem Abtrieb fahren und dass hier Überholen möglich ist. Es macht Spass, in der ersten Schikane von 360 km/h abzubremsen, insbesondere mit geringen Anpressdruck! Besonders in der ersten und zweiten Schikane muss man über die Randsteine fahren, was das Auto genauso stark belastet, wie der hohe Vollgasanteil auf dem Rest der Runde. Dieses Jahr wird sehr speziell sein für mich, denn nun weiss jeder, dass ich nächstes Jahr für Ferrari fahren werde, und dieser historische Kurs bietet stets eine tolle Atmosphäre. Dennoch werde ich mich wie immer darauf konzentrieren, weitere Punkte für Sauber zu holen, bevor das Team ab 2006 unter einem anderen Namen fährt.

Willy Rampf, Technischer Direktor:
Der Grosse Preis von Italien ist für die höchsten Durchschnitts- und Spitzengeschwindigkeiten der gesamten Saison bekannt. Für eine gute Rundenzeit muss man in Monza auf den Geraden schnell sein, und deshalb ist niedriger Luftwiderstand notwendig, was natürlich auch geringen Abtrieb zur Folge hat. Auf diesem Kurs werden die Motoren sehr stark belastet und mit dem diesjährigen Reglement, welches die Nutzung ein und des selben Aggregats für zwei Rennen vorschreibt, dürfte dieses Rennwochenende interessant werden. Monza hat von allen Strecken den höchsten Volllastanteil pro Runde. Logischerweise werden auch die Bremsen stark beansprucht, denn in den Schikanen müssen die hohen Geschwindigkeiten immens reduziert werden. Vor der Schikane in der ersten Kurve müssen die Fahrer in etwa drei Sekunden von 360 km/h auf 80 km/h abbremsen. Bremseffizienz und Handling-Stabilität sind also extrem wichtig. Um auch in den Schikanen schnell zu sein, muss das Auto gut über die Randsteine fahren und eine entsprechende Traktion aufweisen. Mit dem geringen Abtrieb stellt dies für die Ingenieure eine echte Herausforderung dar. Die Reifenabnutzung ist in Monza kein grosses Thema, und auch wenn eine Zwei-Stopp-Strategie möglich ist, so würde ein Tankstopp auch ausreichen. Unser Test hier in Monza vergangene Woche war ganz anständig und in Kanada war der C24 mit niedrigem Abtrieb wettbewerbsfähig. Wir hoffen also auf ein starkes Rennen.