Red Bull erwischte für das zweite Formel-1-Wochenende in Österreich einen optimalen Start. Max Verstappen sicherte sich im FP2 die Bestzeit, die ihm im Falle einer Qualifying-Absage aufgrund Regens die Pole Position für den Großen Preis der Steiermark beschert. Der Niederländer ist eine Woche nach dem Auftakt deutlich glücklicher mit seinem RB16. Teamkollege Alexander Albon sucht noch nach seiner Komfortzone.

"Das Auto fühlt sich schon viel besser als letzte Woche an. Die Balance ist deutlich schöner zu fahren und wir haben einen guten Schritt gemacht", so Verstappen, der im 2. Freien Training mit vier Hundertstel Vorsprung auf Mercedes-Pilot Valtteri Bottas die Bestzeit markierte. Die Pace auf eine Runde war es, die Red Bull beim Großen Preis von Österreich früh die Illusion im Kampf gegen Mercedes nahm.

Sowohl in den Trainings als auch im Qualifying lag Verstappen konstant eine halbe Sekunde hinter den Weltmeistern. "Normalerweise ist unsere Rennpace konkurrenzfähiger, aber diesmal können wir uns auch auf eine Runde nicht beschweren", macht er diesmal mehr Hoffnung auf einen stärkeren Auftritt beim erneuten Heimrennen seines Teams.

Albon klammert sich an Verstappen-Feedback

Während Mercedes und Ferrari am zweiten Wochenende der Saison schon mit Weiterentwicklungen experimentierten, fokussierte sich Red Bull auf die Optimierung seines Pakets. "Wir haben ein paar unterschiedliche Richtungen ausprobiert, um das Auto besser zu verstehen", erklärt Verstappen.

Sein Teamkollege war am Nachmittag in den Kurven drei und acht jeweils außer Kontrolle, kam aber beide Male mit einem Dreher davon. Auf dem Zeitenmonitor fehlten Albon letztendlich sieben Zehntel auf Verstappen. "Wir sind ein bisschen kreativ gewesen und haben ein paar Dinge ausprobiert", so Albon. "Ein paar davon haben funktioniert, andere nicht. Es war ein durchwachsener Tag."

Beim Thailänder ist das ein durchaus bekanntes Bild. Am Freitag hat er regelmäßig Probleme, sein Potential zu entfalten. In Qualifying und Rennen findet er in der Regel den Schlüssel. Die Performance Verstappens macht ihm Hoffnung, dass es auch diesmal der Fall sein wird. "Max hatte eine gute Session und fühlt sich im Auto offenbar wohler. Hoffentlich können wir von ihm etwas lernen und einen Schritt machen", so Albon.

Verstappen glaubt nicht an frühzeitige Pole Position

Nach der Nullrunde im Auftaktrennen stehen die Zeichen für Red Bull nach diesem Freitag auf Wiedergutmachung. Verstappen bleibt trotzdem vorsichtig. Den Kampf gegen Mercedes will er für das Qualifying noch nicht prognostizieren. "Es ist nur Freitag und noch zu früh, um zu sagen, wo wir gegenüber Mercedes stehen."

Und obwohl seine Bestzeit im zweiten Training ein ziemlicher Kraftakt war, nachdem ihm mehrfach die schnellste Runde aufgrund von Track-Limit-Verstößen gestrichen wurde, will Verstappen noch nicht an die vorzeitige Pole Position glauben: "Selbst wenn das Wetter morgen zu schlecht für ein Qualifying sein wird, haben wir dafür immer noch Sonntagmorgen. Ich erwarte nicht, mit dieser Runde auf Pole zu stehen."

Der Fokus liegt wie üblich bei ihm und seinem Team auf dem Rennen."Wir werden am Sonntag sehen, wo wir wirklich stehen. Die elf Runden, die ich im Rennen letzte Woche gefahren bin, sahen gar nicht so schlecht aus. Und es kann nur besser werden", zeigt sich Verstappen optimistisch.