In der Schlussphase des Brasilien GP wurde es noch einmal turbulent. Stein des Anstoßes war die erste Safety-Car-Phase. Sie wurde ausgerufen, nachdem Valtteri Bottas seinen Mercedes mit Öldruckverlust abgestellt hatte. Bottas suchte sich dafür kurz vor Kurve 4 auf der Innenseite eine Lücke in der Leitplanke. Zunächst sah es so aus, als könnten die Marshalls den Formel-1-Boliden des Finnen problemlos zurückschieben und damit in Sicherheit bringen. Doch dabei gab es Schwierigkeiten.

Nachdem etwa eine Runde vergangenen war, entschied sich FIA-Rennleiter Michael Masi, das Safety Car auf die Strecke zu schicken, um den Streckenposten ein gefahrloses Arbeiten an der Stelle zu ermöglichen. "Valtteri hat einen guten Job gemacht, das Auto dort abzustellen", erkennt Masi an. "Es wurde versucht, das Auto bei doppelter gelber Flagge in die Lücke zu schieben. Dann ist es aber auf einer Bodenwelle aufgesetzt, deshalb mussten wir einen Kran auf die Strecke schicken. Für mich ist es ein klarer Safety-Car-Einsatz, wenn ein Kran rausfahren muss." Deshalb kam es für ihn nicht infrage, das Feld lediglich durch ein virtuelles Safety Car einzubremsen.

Formel 1, Chaos in Interlagos: Was war bei Ferrari los?: (11:41 Min.)

Rennleiter Masi war bemüht, den Großen Preis von Brasilien in dieser Situation mit so wenig Einschränkungen wie möglich weiterlaufen zu lassen. "Weil nichts auf der Strecke war, haben wir zuerst doppelt gelb geschwenkt. Aber der Kran hat die Situation komplett verändert.

Der Action auf dem Autódromo José Carlos Pace hat das Zusammenrücken der Autos jedenfalls gutgetan. Denn ohne das Safety Car wäre es nicht zum Duell zwischen Sebastian Vettel und Charles Leclerc gekommen, das in einer Kollision mündete und damit eine weitere Safet-Car-Phase nach sich zog.