Die Formel 1 wird das Verbot der Heizdecken um zwei Saisons aufschieben. Es greift damit erst im Jahr 2023 und nicht wie ursprünglich geplant 2021. Das haben die Verantwortlichen der FIA und von Liberty Media am vergangenen Donnerstag im Rahmen des US GP in Austin endgültig klargestellt, als sie das Regelwerk für die Formel-1-Saison 2021 präsentierten. Kolportiert wurde der Aufschub bereits zuvor.

Mario Isola, Formel-1-Chef von Reifenhersteller Pirelli, befürwortet die Entscheidung. Der Italiener sagt: "Wir haben 2021 viele Veränderungen, sodass es ein gutes Vorgehen ist, die Heizdecken für den Übergang weiter zu erlauben."

Denn zur Saison 2021 wird ein neues technisches Reglement eingeführt, das die Pirelli-Ingenieure vor einige Herausforderungen stellt. Zum einen werden die Autos schwerer, zum anderen bringt der Reifenhersteller seine neu konstruierten 18-Zoll-Reifen an die Strecken. Die Niederquerschnittsreifen benötigen einen deutlich höheren Druck als die aktuelle Generation der Pneus, nämlich um mehr als zehn psi.

Weil das Lastenheft für den Reifenhersteller durch diese Faktoren umfangreich ist, kommt es Pirelli entgegen, dass es durch das Behalten der Heizdecken in der Einführungsphase um einen Punkt vereinfacht wird. "Die Heizdecken zu entfernen, bedeutet, dass die Reifen in einem Fenster zwischen 20 und 130 Grad Celsius funktionieren müssen", sagt Isola.

18-Zoll-Reifen feiern in der Formel 2 Premiere

Die Entwicklung ist für Pirelli eine schwere Aufgabe. Denn der Hersteller kann neue Reifenkonstruktionen nur punktuell mit Formel-1-Boliden auf der Strecke testen. Schließlich besitzen die Italiener kein eigenes aktuelles Fahrzeug, das als Testträger dienen kann.

Team für Team: Die Tops & Flops vom US GP 2019: (13:26 Min.)

In der Formel 2 ist das Testen einfacher. Dort führt Pirelli bereits zur kommenden Saison die neuen 18-Zoll-Konstruktionen ein und durfte nach Absprache mit dem Promoter mehr testen. Die Formel 2 verzichtet zwar auf Heizdecken, doch die in der Nachwuchsserie gewonnen Erkenntnisse helfen Pirelli laut Isola nicht, die Reifen für den Formel-1-Einsatz ohne Heizdecken vorzubereiten. "Die Energie eines Formel-2-Fahrzeugs auf den Reifen ist niedriger", so Isola.