Das Podium der Formel 1 ist in Mexiko immer einzigartig. Hier werden die Fahrer nämlich in einem echten Stadion gefeiert. 2019 wurde noch einmal einiges mehr aufgeboten: Das siegreiche Auto wurde auf einer Plattform präsentiert, gemeinsam mit dem Sieger Lewis Hamilton hochgehoben, und nach der Pokalvergabe wurde ordentlich gefeiert.

Sebastian Vettel, unter den F1-Piloten als Traditionalist bekannt, äußerte sich danach nicht über alle Teile der großen Show besonders positiv. Dass ihn das mit Selfie-Stick bewaffnete Mexiko-Maskottchen "Mario Achi" nicht gefiel, war klar zu sehen. Auch mit dem Pokal kann er nichts anfangen.

Vettel schiebt "Selfie-Typ" weg und kritisiert Mexiko-Pokal

"Ich habe den Selfie-Typen nicht gemocht, als er sich in das Bild gedrängt hat", erklärt Vettel sein Handeln auf dem Podium später. Zuerst versuchte er das Maskottchen zu ignorieren, als es mit in die Feierlichkeiten stürzte. Beim Siegerfoto hatte Vettel dann genug: "Also habe ich ihn weggeschoben. Bin sowieso kein großer Freund von Selfies."

Vettels zweite Beschwerde gilt den Pokalen, die in Mexiko verteilt wurden. "Es ist so schade. Du hast so ein tolles Rennen, steckst so viel rein, und dann bekommst du diese beschissenen Trophäen, die langweilig aussehen." Die in Mexiko waren in Farbe und Design stark an Sponsor Heineken angelehnt - und man kennt sie von anderen Rennen, bei denen Heineken als Titelsponsor fungiert. Etwa Monza.

Sebastian Vettel küsst die Mexiko-Trophäe, Foto: Ferrari
Sebastian Vettel küsst die Mexiko-Trophäe, Foto: Ferrari

"Vielleicht können wir etwas für die Zukunft ändern", hofft Vettel. "Vielleicht was traditionell Mexikanisches. Es ist etwas schade. Ich meine, Heineken steht hier überall drauf, du brauchst den verdammten Stern nicht auch auf dem Pokal. Nimm was Nettes, wie das, was die Formel 1 früher hier hatte. Bevor wir zurückgekommen sind."

Auch in Monza: Charles Leclerc mit Heineken-Pokal, Foto: Ferrari
Auch in Monza: Charles Leclerc mit Heineken-Pokal, Foto: Ferrari

Vettel grundsätzlich Fan der großen Mexiko-Opulenz

Abgesehen von diesen beiden Punkten kann Vettel einer so spektakulären Podiums-Show wie in Mexiko schon etwas abgewinnen. "Ich dachte, es war cool, das Auto auch so hochzuheben", lobt er die Idee, das Siegerauto auf einer Plattform vor dem Podium zu präsentieren. "Das geht hier natürlich mit dem ganzen Stadion und dem Publikum gut."

Vor dem Mercedes von Lewis Hamilton wurden dann auch unter dem Jubel des Publikums die Sieger-Fotos gemacht - die Bilder waren zweifelsohne spektakulär. "Ich habe das meiste davon gemocht", lautet Vettels Fazit. "Abgesehen vom Selfie-Typen und von den Pokalen."