Ein großes Hitze-Drama erlebte Mercedes am ersten Tag der Formel 1 in Hockenheim nicht. Zwar mussten sich Lewis Hamilton und Valtteri Bottas hinter Ferrari einreihen, doch besonders Hamilton war im zweiten Training dann nicht mehr weit weg.

Teils ist das auf jeden Fall neuen Hitze-Updates geschuldet, die Mercedes für Hockenheim gebracht hat. Die funktionieren, da sind sich die Fahrer einig. Aber zur Bestzeit reichte es trotzdem nicht - und Geschichte sind die Probleme ebenfalls noch nicht. Für das Rennen hätten Hamilton und Bottas dann doch lieber kühlere Temperaturen.

Bottas: Updates haben große Hitze-Probleme abgewendet

"Wir haben Fortschritte gemacht, denke ich mal", meint Valtteri Bottas nach dem zweiten Training. Da wurden Spitzenwerte von 37 Grad Außentemperatur, und über 50 Grad Streckentemperatur gemessen. Besonders die Außentemperatur überstieg da die Bestwerte von Österreich, welche Mercedes damals so große Probleme bereiteten.

Heute blieben Hamilton und Bottas zwar hinter Ferrari, aber sowohl auf eine Runde als auch in den Longruns waren sie nur knapp langsamer. "Mit dem Österreich-Paket hätten wir heute wohl massive Probleme gehabt", glaubt Bottas. "Aber jetzt konnten wir ein paar gute Longruns fahren."

Mercedes unsicher: Liegen wohl hinter Ferrari

Auch Lewis Hamilton ist der Meinung, dass das Hockenheim-Upgrade eine Verbesserung ist. Aber ist die Gefahr gebannt? "Das weiß ich nicht", meint er. "Heute hatten wir keine Probleme, aber auch kein Renn-Szenario. Die Longruns waren gut, aber ich hoffe, dass das Wetter nicht so bleibt."

"Was die Pace angeht, so waren einige Runs besser als andere, aber unser Gefühl ist, dass wir bei diesen Temperaturen wohl etwas hinter Ferrari liegen", mutmaßt Trackside-Ingenieur Andrew Shovlin.

Mercedes kämpft mit Reifen: Wegen Hitze nicht aussagekräftig

Die Fahrzeug-Balance sah bei Mercedes jedenfalls nicht berauschend aus, auch wenn sie bei den Rundenzeiten mit Ferrari mithalten konnten. Wieder und wieder rutschten Hamilton und Bottas im letzten Sektor weit raus über die Kerbs.

Valtteri Bottas war am Freitag mehrmals abseits der Strecke, Foto: LAT Images
Valtteri Bottas war am Freitag mehrmals abseits der Strecke, Foto: LAT Images

Das sei aber nicht darauf zurückzuführen, dass man hier mehr ans Limit gehen müsse, versichert Hamilton: "Es geht nur darum, die Reifen im Arbeitsfenster zu halten. Die sind hier einfach immer darüber, überhitzen also. Das ist das Problem. Aber da sitzt jeder im selben Boot."

Bottas stimmt zu: "Besonders in Sektor drei. Wenn du da etwas zu viel rutschst, hast du gleich zehn Grad mehr Reifentemperatur, und verlierst drei Zehntel. Ziemlich sensibel." Damit hatten am Freitag in Hockenheim alle zu kämpfen. Ingenieur Shovlin glaubt: "Es scheint in die richtige Richtung zu gehen, aber die Reifen überhitzen so stark, dass es schwer einzuschätzen ist, wo wir stehen."