Ferrari unterstreicht im 2. Freien Training der Formel 1 auf dem Hockenheimring seine starke Form. Charles Leclerc sorgte am Nachmittag für die zweite Bestzeit am Freitag des Deutschland GP 2019. Sebastian Vettel musst sich knapp geschlagen geben. Mercedes trotzte jedoch der Sommerhitze und hielt mit Lewis Hamilton den Anschluss.

Die Platzierungen: Leclerc verdrängte Vettel nach dessen Bestzeit am Vormittag von der Spitze. Mit einer Rundenzeit von 1:13.449 Minuten fuhr der Monegasse auf dem Soft-Reifen eine Zehntel schneller als der Lokalmatador. Hamilton landete nur zwei Hundertstel hinter Vettel und hielt damit als einziger Pilot den Anschluss an das Ferrari-Duo.

Valtteri Bottas büßte als Vierter eine halbe Sekunde auf den Teamkollegen ein. Der Finne ging auf seiner schnellsten Runde in Kurve 15 weit und setzte mit dem Unterboden auf dem Kerb auf, wodurch er einige Zehntel einbüßte. Max Verstappen verlor als Fünfter sechs Zehntel auf die Bestzeit.

Hinter dem Red-Bull-Piloten sorgten Romain Grosjean und Lance Stroll für eine kleine Überraschung. Als einzige Fahrer blieben sie auf unter einer Sekunde an Leclercs Zeit dran. Haas und Racing Point ließen den Rest des Mittelfeldes in dieser Session damit deutlich hinter sich.

Kimi Räikkönen fehlten zwei Zehntel auf Stroll. Nico Hülkenberg und Sergio Perez komplettierten hinter dem Finnen die Top-10. Das Schlusslicht war wie immer Williams. George Russell und Robert Kubica büßten auf den letzten beiden Plätzen trotz neuer Teile am FW42 anderthalb Sekunden auf Kevin Magnussen ein.

Die Zwischenfälle: Das FP2 verlief auf dem gutmütigen Hockenheimring mit seinen weiten Auslaufzonen zunächst weitestgehend ruhig. Bis auf die üblichen Verbremser und Quersteher blieben die Piloten sauber. Auffällig war hier allerdings wieder Bottas, der bereits im ersten Training mit einem nervösen Auto zu kämpfen hatte.

Der Finne schmiss nicht nur seine schnellste Runde in der vorletzten Kurve weg, sondern ging später nach einem heftigen Übersteuern am Kurveneingang noch einmal richtig weit. Rund 20 Minuten vor Ende der Session blieb Hülkenberg mit einem Defekt stehen. Der Emmericher stand für einen Startversuch an der Boxenausfahrt, konnte jedoch den ersten Gang nicht mehr einlegen.

Für den einzigen Abflug der Session sorgte kurz darauf Pierre Gasly. Der Red-Bull-Pilot verlor in der letzten Kurve das Heck und schlug mit der linken Fahrzeugseite in die Streckenbegrenzung ein. Für den Franzosen war die Session an Ort und Stelle gelaufen. Die Rennleitung unterbrach das Training für die Bergung des havarierten Boliden.

Das Wetter: Die Rekordhitze brannte den Piloten auch am Nachmittag in Hockenheim erbarmungslos ins Cockpit. Die Außentemperatur kletterte auf bis zu 38 Grad Celsius, der Asphalt glühte bei 50 Grad Celsius regelrecht.